Gigantischer Eisberg bewegt sich

Über ein Jahr nach seinem Abbruch vom Larsen-C-Schelfeis in der Antarktis setzt sich Eisberg A68 gemächlich in Bewegung. Auf Satellitenbildern sieht man, dass er sich aus der Lücke im Schelfeis herausgedreht hat. Nur die nördliche Spitze scheint noch aufzuliegen.

„Es geht langsam los“, sagt Thomas Rackow, Klimaforscher am Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung(AWI) in Bremerhaven, am Donnerstag. „Es sollte nicht mehr lange dauern, bis er durch die Ozeanströmungen beschleunigt wird. Dann ist er nicht mehr zu stoppen.“

Vom Föhn angetrieben

Ein starker Föhnwind, der Anfang September aus dem Schelfeis nach Osten wehte, habe den Eisberg endgültig in Bewegung gesetzt, teilt Adrian Luckman, Glaziologe an der Swansea University in Wales, auf seiner Internetseite mit.

Luftbild: Der Rieseneisberg A68 im Meer

NASA Earth Observatory

Auf seinem Weg in Richtung wärmere Gewässer werde der Koloss immer kleiner werden. „Vor allem an der Unterseite wird er stark schmelzen“, sagt Rackow. Durch Seegang werde er auseinanderbrechen. Zurzeit steckt der Eisberg noch im Meereis fest, das dämpfe die Wellen.

Der Tafeleisberg, dem Wissenschaftler die Bezeichnung A68 gaben, hatte sich im Juli 2017 gelöst. Es ist einer der größten Eisberge, die Forscher in den vergangenen Jahrzehnten registrierten. Damals war er 175 Kilometer lang und bis zu 50 Kilometer breit.

science.ORF.at/APA/dpa

Mehr zum Thema