Kartelle kontrollieren Elfenbeinhandel
Die Forscher um Samuel Wasser von der University of Washington analysierten die DNA von Elfenbein in 38 großen Sendungen, die zwischen 2006 und 2015 in unterschiedlichen Orten auf der Welt beschlagnahmt wurden. Dies habe ergeben, dass das Elfenbein von einem Tier oftmals in unterschiedlichen Sendungen transportiert wurde. So konnten die Forscher feststellen, dass viele der großen illegalen Elfenbein-Sendungen zwischen 2011 und 2014 von nur drei Kartellen aus drei großen Häfen verschifft wurden, aus Mombasa in Kenia, Entebbe in Uganda und Lomé in Togo.
Karl Ammann
Ihre Arbeit sei ein „Ermittlungswerkzeug, um den Behörden zu helfen, diese Netzwerke zu verfolgen“, sagt Wasser. So könnten Beweise gegen die Kartelle gesammelt werden, die für einen Großteil des weltweiten illegalen Elfenbeinhandels verantwortlich sind, und womöglich strafrechtlich genutzt werden.
Lukrative Wilderei
Diesen Kartellen nachzugehen wäre ein effektiver Weg gegen die Wilderei, wie die Forscher schreiben. Denn der Lohn für die Wilderer komme wahrscheinlich direkt oder indirekt von den Kartellen. Zudem sei es einfacher und kosteneffizienter, die Ausfuhr mehrerer illegaler Sendungen in Afrika zu stoppen als einzelne Sendungen weltweit zu verfolgen.
Die Studie
„Combating transnational organized crime by linking multiple large ivory seizures to the same dealer“, Science Advances, 19.9.2018
Seit 1989 gibt es ein internationales Verbot für den kommerziellen Handel von Elfenbein. Trotzdem sinkt die Zahl der Elefanten Jahr für Jahr. Der Elfenbeinhandel sei heute eine Multimilliarden-Dollar-Industrie, die jährlich zum Tod von rund 44.000 Elefanten führt.
Zwischen 2006 und 2015 ist die Zahl der Elefanten in Afrika nach Angaben der Weltnaturschutzunion (IUCN) um 111.000 gesunken - dafür sei primär die Wilderei verantwortlich. Schätzungen zufolge gibt es in Afrika noch gut 415 000 Elefanten, die meisten davon im südlichen Afrika. In Asien leben rund 50 000 Elefanten.
science.ORF.at/APA/dpa