Suchmaschine für Darknet

Wer im Internet sensible Daten von sich auf Seiten findet, wo diese nicht sein sollten, sollte etwas dagegen tun. Ab sofort soll dies leichter zu überprüfen sein. Der IT-Sicherheitsexperte Peter Kleissner dafür eine neue Suchmaschine namens „Intelligence X“ in Wien vor.

Mit der Suchmaschine ist es möglich, auch einen Großteil der Seiten im Darknet zu durchforsten. „Intelligence X“ nutzt Open Source Intelligence: „Firmen, die das bisher gemacht haben, machen das falsch. Die Idee hinter ‚Intelligence X‘ ist, dass man alles, was geht, automatisiert“, erläutert der Gründer, der vor einigen Jahren bereits den „Virus-Tracker“ entwickelt und 2015 an das US-Unternehmen LookingGlass Cyber Solutions verkauft hat.

Sinn der neuen Suchmaschine ist nicht etwa, eine Hilfe zu bekommen, wenn man im Darknet einen guten Lieferanten für Drogen aller Art oder Hackertools sucht. Vielmehr soll sie nach den Vorstellungen der Entwickler vor allem ein Werkzeug zur IT-Sicherheit sein. Gesucht werde Spezifisches wie Domains, Adressen, Telefonnummern, Mailaccounts oder Kreditkartendaten. Wer etwa mit „Intelligence X“ Dokumente findet, in denen seine Kreditkarte vorkommt, sollte diese besser sperren lassen und sich eine neue besorgen.

Für mehr Sicherheit

Die Maschine findet, was irgendwie bereits online gestellt ist, „sei es im Darknet oder sonstwie“, erläuterte Kleissner. Das Tool ist nach den Worten seines Betreibers unter anderem auch für Firmen interessant, die von Hackern erpresst werden. Oft arbeiten die Täter mit alten, bereits irgendwie veröffentlichten Daten und haben das jeweilige Unternehmen gar nicht wirklich gehackt. Dies lasse sich mit der Suchmaschine feststellen.

Kleissner zufolge lassen sich etwa 95 Prozent der Seiten im Darknet mit „Intelligence X“ durchsuchen. Wo eine Schranke eingezogen ist, machen die Crawler der Suchmaschine Halt. Für den Suchenden soll die Abfrage aber sicher sein. Auch andere normalerweise nicht öffentlich zugängliche Bereiche des Internets wie Peer-to-Peer-Systeme können durchsucht werden.

Neben einer öffentlichen Gratis-Suchmaschine bietet „Intelligence X“ auch eine kostenpflichtige Premium-Version für Unternehmen und Organisationen an. Pro Monat sind dafür 99 Euro zu zahlen. Die Suchergebnisse sollen detaillierter sein, zusätzlich gibt es eine Benachrichtigungsfunktion und die Möglichkeit, die Maschine in Firmenprozesse zu integrieren.

science.ORF.at/APA

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