Wissenschaftler kritisieren Migrationspolitik

Die Bundesregierung hat entschieden, den UNO-Migrationspakt nicht zu unterzeichnen. Daran üben nun Migrationsforscher und -forscherinnen heftige Kritik: Die Entscheidung sei ein „Affront“ und „kleingeistig“.

Als Wissenschaftler, die seit langem an österreichischen Universitäten zu den Ursachen, Folgen und Rahmenbedingungen von Migration forschten, sei man „entsetzt über die Entscheidung der österreichischen Bundesregierung, sich aus dem UN-Migrationspakt zurückzuziehen“, heißt es in einer Stellungnahme.

„Sicherheit garantieren“

Trotz aller Kritik, die an diesem Pakt möglich sei, bestehe „seine Bedeutung darin, Migration als globale Agenda anzuerkennen. Zugleich ist der Pakt ein erster wichtiger Schritt, um Menschen, die aus welchen Gründen auch immer ihren Lebensmittelpunkt grenzüberschreitend verlegen, einen rechtlichen Rahmen zu garantieren, um in Sicherheit und Freiheit zu migrieren und zu leben.“

Sich als Land aus einem Pakt herauszunehmen, der zuvor im Rahmen der EU-Ratspräsidentschaft endverhandelt und gebilligt worden sei, „ist nicht nur ein Affront der internationalen Gemeinschaft gegenüber, sondern vor allem auch kleingeistig. Statt sich am Aufbau einer an Prinzipien von Gleichheit und Gerechtigkeit orientierten Weltordnung zu beteiligen, setzt Österreich, das selbst seit Jahrzehnten großen volkswirtschaftlichen und kulturellen Nutzen aus Migration zieht, ein Zeichen einer Selbstbezogenheit, die vor den realen Gegebenheiten die Augen verschließt.“

science.ORF.at/APA

Mehr zu diesem Thema: