Grazer Astronomin tritt in Comic auf

Im September 2017 beobachteten Forscher und Forscherinnen der Uni Graz extreme Sonneneruptionen. Die dabei gewonnenen Erkenntnisse wurden jüngst publiziert - und fanden auch Eingang in einen Comic-Sammelband.

Die Sonnenaktivität schwankt in einem Rhythmus von etwa elf Jahren zwischen ruhigen und besonders aktiven Phasen, erklärt die Grazer Astrophysikerin und Leiterin des Observatoriums Kanzelhöhe, Astrid Veronig. Der aktuell ausklingende Sonnenzyklus ist der schwächste seit mehr als 100 Jahren, am 6. und 10. September registrierte die Forschungsstation jedoch zwei extreme Sonnenausbrüche.

Die gemessenen Geschwindigkeiten und Beschleunigungen gehören zu den höchsten, die überhaupt je verzeichnet wurden: „Mit mehr als 3.500 Kilometern pro Sekunde wurde das Plasma durch unser Sonnensystem geschleudert.“

Ausflug in die Popkultur

Die Messergebnisse wurden nun im „Astrophysical Journal“ publiziert - und nicht nur dort: Sie inspirierten nämlich das an der Studie beteiligte Moskauer Skoltech Institut für einen Betrag im russischen Wissenschafts-Comic-Sammelband „Das ist wahr“.

Veronig kommt in einem dieser Sci-Comics unter dem Titel „Die gefährliche Sonne“ namentlich als Forscherin des Observatoriums Kanzelhöhe vor. Darin stellt sie russischen Kindern die österreichische Forschungsstätte vor und erklärt ihnen die wichtigsten Grundlagen der Sonneneruptionen. „So ein Comic ist ein guter Weg, um Jugendlichen Wissenschaft näher zu bringen. Gerade die Astrophysik fasziniert viele Jugendliche. Oft kommen sie erst über die Fragen der Astronomie zur Physik“, sagt Veronig. Der in Eksmo-Verlag in Russisch erschienene Band soll laut Veronig im kommenden Jahr auch auf Englisch erscheinen.

Sonnenforschung in den Alpen

Die auf rund 1.500 Metern Seehöhe gelegene Kanzelhöhe bei Villach nimmt jede Regung der Sonne genau ins Visier und gilt als eines der wichtigsten Sonnenobservatorien Europas.

Die Daten werden nicht nur an der Uni Graz, sondern auch von internationalen Forscherteams genutzt, um die Physik von Sonneneruptionen zu untersuchen und besser zu verstehen. Das Observatorium informiert auch laufend zum aktuellen Stand des Weltraumwetters.

science.ORF.at/APA

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