Facebook-Daten für die Wissenschaft

Der Internetkonzern Facebook stellt Daten für ein internationales Wissenschaftsprojekt zur Verfügung: Die Studie soll den Einfluss der Online-Netzwerke auf politische Wahlen aufklären.

Wie die Facebook-Manager Chaya Nayak und Elliot Schrage in einem Interneteintrag erläuterten, wurden 60 Forscher in elf Ländern von unabhängigen Experten ausgewählt. Der Zugang der Forscher zu den Firmendaten solle auf „sichere Weise“ organisiert werden, welche die Privatsphäre der Nutzer schütze. "Persönlich identifizierbare Informationen“ werden demnach aus dem Datensatz entfernt.

Finanziert wird das Projekt teilweise von Facebook selbst. Hinzu kommen Gelder von diversen anderen Einrichtungen. Gary King und Nathaniel Persily von der Organisation Social Science One, die an der Auswahl der Forscher beteiligt war, unterstrichen die „Dringlichkeit“ des Vorhabens, die „nicht überbewertet werden kann“. Sie verwiesen unter anderem auf die bevorstehenden Wahlen zum Europaparlament und den bereits anlaufenden US-Präsidentschaftswahlkampf.

Seit US-Wahlkampf 2016 unter Druck

Seit dem US-Wahlkampf 2016 mit seiner massiven Verbreitung von falschen und manipulativen Inhalten über die Onlinenetzwerke – ein Großteil davon mutmaßlich durch russische Akteure – stehen diese Unternehmen unter großem Druck, gegen solche Praktiken vorzugehen. Sie haben ihre entsprechenden Anstrengungen zwar verstärkt, nach Ansicht vieler Kritiker bisher jedoch nicht weitgehend genug.

So warf die EU-Kommission Ende Februar den Onlinenetzwerken mit Blick auf die Europawahlen vor, nur unzureichend gegen Falschinformationen vorzugehen. Die Kommission hatte mit Google, Facebook und Twitter im September einen freiwilligen Verhaltenskodex gegen Falschnachrichten vereinbart.

science.ORF.at/APA/AFP

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