Einstein-Brief zu Österreich wird versteigert

Ein handgeschriebener Brief des Physikers Albert Einstein aus dem Jahr 1936, in dem er spöttische Bemerkungen über die antisemitische Politik des offiziellen Österreichs macht, soll am heutigen Mittwoch in Jerusalem versteigert werden.

Laut der Online-Ausgabe der „Jerusalem Post“ wird für den Brief ein Ergebnis von rund 30.000 Dollar (27.000 Euro) erwartet. Mit dem Schreiben antwortete Einstein auf einen ihm vom jüdischen Philantropen und Sozialaktivisten Jacob Billikopf zugesandten Zeitungsartikel. In diesem geht es darum, dass die österreichische Regierung angeblich zum Wohle der jüdischen Bürger eine antisemitische Politik verfolge.

„Schutz vor dem Volkszorn“

"Interessant ist vor allem der Teil über die Einstellung der österreichischen Regierung gegenüber den Juden, und es ist sogar einleuchtend - ein Körnchen „Diskriminierung’, um uns vor dem Zorn der Massen zu schützen“, schrieb der Physiker. „Das ist sicher ein guter Standpunkt (und wirft einen Blick auf die amerikanischen Universitäten)“. Die letzte Bemerkung zielt offenbar auf eine an einigen US-Unis etablierte Quote für jüdische Studenten.

Der Mitbesitzer des Auktionshauses Kedem, Meron Eren, meint, dass der Brief „uns mit Einsteins sarkastischem Humor bekannt macht - einer Seite von ihm, die man bisher noch nicht so häufig registriert hat oder mit ihm in Verbindung bringt.“

science.ORF.at/APA

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