Weniger Spender - Verpflanzungen konstant

2018 hat es etwas weniger Organspender in Österreich gegeben als im Jahr zuvor, de facto aber gleich viele Organverpflanzungen. Weiterhin aber sterben Patientinnen und Patienten auf den Wartelisten für Organe, wie eine neue Statistik zeigt.

„Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass 2018 ein gutes Jahr war. Durch die stärkere Vernetzung der Zentren konnte die Zahl der Transplantationen gesteigert werden", heißt es im Vorwort des „Transplant-Jahresberichts“ der Gesundheit Österreich GmbH, der jetzt vorliegt. Allerdings: „Dass nach wie vor der Bedarf an zusätzlichen Organen vorhanden ist, lässt sich gut an dem Faktum festmachen, dass derzeit beispielsweise neun Prozent der Patientinnen/Patienten auf der Warteliste für eine Leber vor der rettenden Transplantation sterben. Ähnliche Zahlen gibt es auch für Herz und Lunge, etwas niedrigere bei Pankreas und Niere.“

795 Eingriffe

2018 wurden in Österreich 795 Organtransplantationen durchgeführt, 718 davon mit Organen Verstorbener, 77 stammten von Lebendspendern. Im Vergleich zum Vorjahr ist somit die Anzahl der Transplantationen mit Organen Verstorbener nahezu gleichgeblieben (2017: 717). Die Anzahl der Transplantationen unter Beteiligung von Lebendspendern ist leicht gestiegen (2017: 72).

Abgesehen von der Lebertransplantation entspricht die Anzahl der Transplantationen pro Organ in Österreich 2018 den durchschnittlichen Werten der vergangenen Jahre. Die Anzahl der Lebertransplantationen hat sich in den vergangenen drei Jahren von unter 150 pro Jahr auf über 180 gesteigert.

Am längsten dauert es bis zu einer Niere

Ende 2018 standen 826 Patienten bzw. Patientinnen auf den Wartelisten für ein geeignetes Organ. Ende 2017 waren es 780. Die Wartezeit bis zur Identifizierung eines geeigneten Spenderorgans ist von Organ zu Organ verschieden. Während man auf eine Niere im Mittel 38,1 Monate wartet, liegen die Wartezeiten bei Herz (im Mittel 3,5 Monate), Lunge (im Mittel 4,2 Monate) und Leber (im Mittel 1,7 Monate) unter einem Jahr, diese medianen Wartezeiten sind bei Herz und Lunge geringfügig gestiegen, bei Leber und Niere gegenüber dem Vorjahr geringfügig verkürzt.

International nimmt Österreich bei den durchgeführten Organtransplantationen einen der Spitzenränge ein: 2017 waren es in Spanien 113,3 derartiger Eingriffe pro Million Einwohner. Dann folgten Belgien (94,5) und Frankreich (94 solcher Eingriffe pro Million Einwohner). Österreich kam auf eine Quote von 90 Transplantationen pro Million Einwohner und landete in einem Vergleich von 23 europäischen Staaten inklusive der Türkei an vierter Stelle.

science.ORF.at/APA

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