Forscherin bringt Robben das Singen bei

Ein Dressurakt der besonderen Art ist kürzlich einer Wissenschaftlerin der University of St Andrews gelungen: Sie hat Kegelrobben das Singen beigebracht – unter anderem das bekannte Intro der Weltraumsaga „Star Wars“.

Wie es sich in diesem Metier gehört, hat Studienleiterin Amanda Stansbury natürlich auch für diese Versuche eine Fachpublikation angefertigt. Doch man muss kein Prophet sein, um vorherzusagen: Das begleitende Video wird die Studie im Journal „Current Biology“ an Publizität wohl um Längen schlagen, der Auftritt der Kegelrobben hat das Zeug zum Internethit.

Dass die Tiere bekannte Melodien erlernen (neben dem „Star Wars“-Thema etwa auch das Kinderlied „Funkel, funkel, kleiner Stern“) und tatsächlich singen können, ist hiermit unter Videobeweis gestellt. Und da gibt es noch ein erstaunliches Detail: Die Robben benützen nämlich den Vokaltrakt auf ganz ähnliche Weise, wie es auch der Mensch tut. Unter Säugetieren gibt es zwar ein paar Arten, die menschliche Laute imitieren können, beispielsweise Wale und Elefanten, doch deren Lauterzeugung funktioniert anders. Unsere nächsten Verwandten, Gorillas und Schimpansen, haben diesbezüglich sehr begrenzte Möglichkeiten.

Die Robben dagegen besitzen eine stupende Musikalität, selbst Stansbury war von den Ergebnissen überrascht, wie sie in einer Aussendung schreibt. Sie hofft nun, mit Hilfe der Robben mehr über die genetischen Grundlagen von Sprache herauszufinden. Mittelfristig könnten die Erkenntnisse auch in Therapien für Menschen mit Sprechstörungen einfließen.

Robert Czepel, science.ORF.at

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