Klimakrise gefährdet Nachhaltigkeitsziele

Die Klimakrise und die zunehmende soziale Ungleichheit gefährden die UNO-Nachhaltigkeitsziele, so ein neuer Bericht. Verbesserungen der globalen Lebensverhältnisse könnten durch die Erderwärmung und die gesellschaftliche Schieflage wieder verlorengehen.

„Um die Nachhaltigkeitsziele zu erreichen, bedarf es eines sofortigen Kurswechsels“, sagte der Vizepräsident des Wirtschafts- und Sozialrates der UNO, Valentin Rybakov. Insbesondere brauche es eine Politik, die niemanden zurücklasse und sich kritisch jenen Mechanismen widme, die zu einer „Konzentration von Reichtum und Macht an der Spitze führen“.

Die Nachhaltigkeitsziele gelten als die globalen Vorsätze der Vereinten Nationen und ihrer Mitgliedsstaaten. Zu ihnen gehört, dass kein Mensch mehr in Armut leben oder Hunger leiden darf, dass der Zugang zu Bildung und der Gesundheitszustand verbessert werden, die Diskriminierung von Frauen beseitigt und der Klimawandel bekämpft werden sollen. Die 17 Ziele sollen bis 2030 erreicht werden.

Klima und Ungleichheit

Im jetzt veröffentlichten Bericht heißt es, das Jahr 2018 sei das viertwärmste seit dem historischen Beginn der Messungen gewesen und der Gehalt von Kohlenstoffdioxid in der Atmosphäre habe weiter zugenommen. Außerdem sei der Säuregehalt der Ozeane um 26 Prozent im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter gestiegen. Es wird prognostiziert, dass der Säuregehalt bei gleichbleibenden CO2-Emissionen bis zum Jahr 2100 um 100 bis 150 Prozent zunimmt.

Gleichzeitig weisen die Autoren des Berichts auf die sozialen Ungleichgewichte innerhalb von Ländern und zwischen den Staaten hin. Extreme Armut komme in ländlichen Regionen dreimal häufiger vor als in Städten. Auch die Gleichberechtigung von Frauen sei immer noch nicht gewährleistet. Außerdem stelle der weltweite Hunger nach einem langen Rückgang wieder ein wachsendes Problem dar.

science.ORF.at/APA/dpa

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