Planetentrio außerhalb des Sonnensystems entdeckt

Ein internationales Team an Astronomen und Astronominnen hat drei Planeten außerhalb unseres Sonnensystems nachgewiesen, von denen einer möglicherweise bewohnbar ist.

„Es ist aufregend, da dies die erste Super-Erde in der Nähe ist, die Leben beherbergen könnte“, so die an der Analyse beteiligte österreichische Astrophysikerin Lisa Kaltenegger von der Cornell University.

Die Gruppe präsentierte die Exoplaneten im Journal „Astronomy & Astrophysics“. Das Planetentrio umkreist den 31 Lichtjahre entfernten Stern namens GJ 357 in der Konstellation Hydra, was vergleichsweise nah zu uns ist. Ein Lichtjahr ist die Strecke, die das Licht in einem Jahr zurücklegt. Unsere Heimatgalaxie, die Milchstraße, hat einen Durchmesser von ungefähr 100.000 Lichtjahren.

Künstlerische Darstellung des Planetensystems von GJ 357.

Carl Sagan Institute/Jack Madden

Darunter eine „heiße Erde“

Die erste Beobachtung gelang im Februar mit Kameras des Transiting Exoplanet Survey Satellite (TESS) der US-Raumfahrtorganisation NASA. Die Forscher entdeckten den Exoplaneten GJ 357 b, weil er in seiner Umlaufbahn den Stern teilweise bedeckt und sein Licht dadurch abschwächt. „Wir bezeichnen GJ 357 b als sogenannte heiße Erde“, erklärt Ko-Autor Stefan Dreizler vom Institut für Astrophysik der Universität Göttingen. Er habe eine berechnete Temperatur von rund 250 Grad Celsius.

NASA-Video zu den drei Planeten:

Mit Hilfe von bodengestützten Messinstrumenten bestätigte das Team zunächst die Existenz von GJ 357 b und stieß dabei auf zusätzliche Signale der Exoplaneten GJ 357 c und GJ 357 d, wie die Uni Göttingen berichtet. GJ 357 d wirke mit einer berechneten Gleichgewichtstemperatur von -53 Grad Celsius zwar eisig. Er befinde sich jedoch am äußeren Rand der bewohnbaren Zone seines Sterns, wo er von diesem etwa die gleiche Menge an Energie erhalte wie der Mars von der Sonne. „Wenn der Planet eine dichte Atmosphäre hat, die in zukünftigen Studien bestimmt werden muss, könnte er genügend Wärme einfangen, um den Planeten zu erwärmen und flüssiges Wasser auf seiner Oberfläche zuzulassen.“

GJ 357 c habe eine Masse, die mindestens das 3,4-fache der Erde betrage und habe eine Gleichgewichtstemperatur um 130 Grad Celsius.

science.ORF.at/dpa

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