Steuermalus für Managergagen ohne Wirkung

Vor fünf Jahren hat die damalige SPÖ-ÖVP-Koalition versucht, hohe Managergehälter für Unternehmen teurer und damit unattraktiver zu machen. Die Manager verdienten nachher aber nicht weniger, wie eine neue Studie zeigt.

Denn die Firmen übernahmen die gestiegenen Kosten. Indirekt habe die Maßnahme die Firmenbesitzer getroffen.

Firmen zahlten mehr Steuern

Im Abgabenänderungsgesetz von 2014 wurde festgeschrieben, dass Unternehmen Einkommen ihrer Manager, die über 500.000 Euro im Jahr liegen, nicht mehr als Ausgabe von der Steuer abziehen dürfen. Damit sollte das Einkommensgefälle verringert werden. Praktisch alle Interessenvertreter gingen davon aus, dass dadurch die Managergehälter sinken würden, „weil die steuerliche Belastung für die Unternehmen ansteigt und damit auch die Zahlungsbereitschaft der Unternehmen abnehmen würde“, so Mariana Sailer von der Wirtschaftsuniversität (WU) Wien, Koautorin der Studie.

Gekommen ist es aber anders. Die betroffenen Gehälter in Österreich gingen nicht zurück, sie stagnierten nicht einmal. Die Manager waren durch die Maßnahme also nicht betroffen. Die betroffenen Firmen verzeichneten hingegen einen Steueranstieg von ungefähr vier Prozent der durchschnittlich gezahlten Unternehmenssteuern. Die Kosten für Vorstandsvergütungen stiegen um rund 17 Prozent.

„Wir sehen, dass die höhere Belastung innerhalb der Unternehmen vermutlich durch eine Verringerung der liquiden Mittel ausgeglichen wird, wodurch die Unternehmen letztlich weniger krisenfest werden und die erhöhte Steuerbelastung letztendlich die Anteilseignerinnen und Anteilseigner der Unternehmen trifft“, so Koautor Tobias Bornemann.

science.ORF.at/APA

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