Unis gegen Reform des Jubiläumsfonds

Die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) will mit ihrem Jubiläumsfonds künftig nur noch „notenbankrelevante“ Forschung fördern. Bei der Universitätenkonferenz (uniko) stößt das auf Unverständnis.

Die Entscheidung zeuge „von einem wenig sorgsamen Umgang mit dem österreichischen Forschungs- und Wissenschaftssystem“, hieß es in einer Aussendung am Freitag.

“Strukturelles Element der Forschungsförderung“

Wie science.ORF.at am Donnerstag berichtet hat, will die Nationalbank den 1966 eingerichteten Jubiläumsfonds thematisch einengen. Derzeit werden Projekte aus den Bereichen Wirtschaftswissenschaften, Medizin sowie Sozial- und Geisteswissenschaften großteils themenoffen unterstützt. Künftig sollen dagegen nur mehr Forschungsprojekte zu notenbankrelevanten Themen gefördert werden. Zuletzt wurden jährlich rund zehn Mio. Euro ausgeschüttet. „Der Jubiläumsfonds ist damit nicht irgendein Instrument, sondern seit über 50 Jahren ein strukturelles Element der öffentlichen Forschungsförderung“, so uniko-Präsident Oliver Vitouch.

Hoffnung auf Umdenken

Nicht ohne Grund spiele der Fonds daher auch bei der Aufteilung der Unibudgets eine Rolle als Forschungs-Wettbewerbsindikator. Neben dem Wissenschaftsfonds FWF sei er bis dato „eine Säule der themenoffenen Grundlagenforschung in Österreich“, betonte Vitouch. Im Bereich der Medizin habe er besonders bei der Nachwuchsförderung eine Rolle gespielt, in den Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften sei er neben dem FWF die wichtigste nationale Drittmittelquelle.

„Wir zählen auf ein Umdenken, und darauf, dass die OeNB ihre systemrelevante Tradition im Bereich der themenoffenen Forschungsförderung fortsetzt“, so Vitouch. Auch Kooperationslösungen mit dem FWF wären „ausgezeichnet denkbar.“

science.ORF.at/APA

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