„Hubble“ fotografiert galaktisches „Gesicht“

Das Weltraumteleskop „Hubble“ hat eine ungewöhnliche Galaxienkollision abgelichtet: Die beiden verschmelzenden Galaxien wirken wie ein kosmisches Gesicht, wie das europäische „Hubble“-Informationszentrum passend zu Halloween mitteilt.

Offensichtlich sind in rund 704 Millionen Lichtjahren Entfernung von unserer kosmischen Heimat, der Milchstraße, zwei Galaxien frontal zusammengestoßen. Die Zentralregionen der beiden kollidierenden Galaxien bilden die beiden „Augen“ der Formation.

Kosmisches "Gesicht" Arp-Madore 2026-424

NASA, ESA, J. Dalcanton, B.F. Williams, and M. Durbin (University of Washington)

Die Konstellation mit der Katalognummer „AM 2026-424“ zeigt demnach, dass die beiden Galaxien in etwa gleich groß waren. Dies sei ungewöhnlich, meist werden kleinere von größeren Galaxien verschlungen, erläutern die Forscher in einer Aussendung. Durch den Frontalzusammenstoß seien die Scheiben der beiden Galaxien nach außen gezogen worden. Die Turbulenzen dabei haben eine heftige Welle der Sternentstehung ausgelöst. Ein Ring junger Sterne leuchte blau und forme Nase, Mund und Rand des galaktischen Gesichts.

Die Formation sei ein in astronomischen Maßstäben kurzlebiges Gebilde, das nur etwa 100 Millionen Jahre lang so zu sehen sein wird. In einer bis zwei Milliarden Jahren werden die beiden Galaxien so stark miteinander verschmolzen sein, dass ihre Vergangenheit nicht mehr zu erkennen sein wird. Das Bild ist das Ergebnis einer Durchmusterung mit „Hubble“, die vorrangige Beobachtungsziele für das Nachfolger-Weltraumteleskop „James Webb“ identifiziert, das 2021 in den Orbit gebracht werden soll.

science.ORF.at/APA/dpa

Mehr zum Thema