Japanische Raumsonde verließ Asteroiden

Die Raumsonde „Hayabusa 2“ hat nach erfolgreicher Mission den Asteroiden Ryugu verlassen und sich auf den Rückweg gemacht. Sie werde im November oder Dezember nächsten Jahres zurückerwartet, gab die japanische Raumfahrtbehörde Jaxa bekannt.

„Wir sind dem Asteroiden Ryugu dankbar und sind ehrlich gesagt traurig, ihn zu verlassen“, so Projektmanager Yuichi Tsuda. „Hayabusa 2“ war im Dezember 2014 in Japan gestartet und hatte nach fast vier Jahren im All Ende Juni vergangenen Jahres ihr 250 Millionen Kilometer entferntes Ziel erreicht. Sie landete später auf Ryugu und sammelte Proben von der Oberfläche sowie erstmals auch von einem Bereich unter der Oberfläche eines Asteroiden ein.

"Mascot" im Anflug auf Ryugu - oben rechts der Schatten des Landers

Mascot/DLR/Jaxa

Oberfläche Ryugu

Die Forscher wollten mit der Mission, an der sich auch das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) mit dem gemeinsam mit der französischen Raumfahrtagentur CNES entwickelten Lander „Mascot“ beteiligte, den Ursprüngen des Sonnensystems auf die Spur kommen. Im Februar war die Sonde erstmals auf Ryugu gelandet und hatte Proben von der Oberfläche des Asteroiden gesammelt. Im Juli setzte sie erneut dort auf. Um Proben von einem Bereich unterhalb der Oberfläche zu erhalten, wurde Ryugu mit einer Art Projektil beschossen.

Proben in einer Kapsel

Wissenschaftler vermuten, dass in dem aufgeworfenen Material Spuren aus der Zeit enthalten sind, als das Sonnensystem vor rund 4,6 Milliarden Jahren entstand. Es könnte organische Moleküle sowie Wasser enthalten, so die Jaxa. Solche Asteroiden könnten bei Einschlägen auf der Erde auch Wasser zu unserem Planeten gebracht haben.

Alle an der Mission Beteiligten seien zufrieden und könnten sich über das Erreichte nicht beklagen, erklärt Projektmanager Tsuda. Ein Vorgänger-Modell von „Hayabusa 2“ hatte 2010 erstmals Bodenproben eines Asteroiden zur Erde gebracht. Man sei in der Lage gewesen, von den zahlreichen Fehlern bei der ersten Mission zu lernen.

„Hayabusa 2“ sollte sich zunächst in einer Geschwindigkeit von zehn Zentimetern pro Sekunde von dem Asteroiden entfernen und dabei weitere Aufnahmen von dem Himmelskörper machen. Sobald die Sonde in einigen Tagen eine Entfernung von 65 Kilometern erreicht hat und damit der Anziehungskraft des Asteroiden entkommen ist, wird sie ihren Ionen-Antrieb testen. Dies werde bis zum 2. Dezember dauern. Erst danach werde die Sonde Geschwindigkeit aufnehmen. Die eingesammelten Proben befinden sich in einer Kapsel, die die Sonde nach ihrer Rückkehr über der Erde abwerfen wird.

science.ORF.at/APA/dpa

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