ESA-Sonde macht das Weltall sauber

Im All fliegen Zehntausende Trümmerteile alter Satelliten oder Raketen. Die Gefahr von Kollisionen wird immer gößer, warnen Experten der europäischen Weltraumorganisation ESA: Jetzt soll der Schrott eingesammelt werden.

Die europäischen Raumfahrtminister haben sich nach Angaben der ESA vom Montag darauf geeinigt, eine Mission zur Beseitigung von Trümmern aus der Erdumlaufbahn zu unterstützen. „ClearSpace-1“ soll 2025 starten und sei bei einem von einem Schweizer Start-up geführten kommerziellen Konsortium in Auftrag gegeben.

ESA-Generaldirektor Jan Wörner sieht in der Beseitigung von Weltraumschrott einen Zukunftsmarkt. „Das Beispiel wird Schule machen“, sagte er am Montag der Deutschen Presse-Agentur in Darmstadt. „Ich bin ganz fest davon überzeugt, das ruft jetzt andere auf den Plan.“ Das Weltall sei Infrastruktur, die täglich für eine Vielzahl von Anwendungen genutzt werde. Die Infrastruktur zu schützen sei ein großer Wert.

Sonde ClearSpace-1

ESA

Saubermachen im All: ein neuer Wirtschaftszweig?

Das Projekt soll im kommenden März beginnen. Ziel sei, dass eine Raumsonde im All eine Oberstufe einer alten ESA-Rakete mit vier Greifarmen einfängt und zum Verglühen in die Erdumlaufbahn zurückbringt. Später sollen Orbiter dann mehrere große Trümmerteile einfangen.

Experten warnen vor einer drastischen Zunahme des Weltraumschrotts in den kommenden Jahren. Teile aus dem All können auf die Erde stürzen oder zu Kollisionen im Weltraum führen, mit zerstörerischen Folgen. Nach Angaben von Holger Krag, Leiter des ESA-Büros für Raumfahrtrückstände in Darmstadt, treffen die Objekte mit einer Geschwindigkeit von bis zu 40.000 Kilometern pro Stunde aufeinander. In den kommenden Jahren rechnen Experten mit dem Start Tausender weiterer Satelliten.

science.ORF.at/dpa

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