Studie: Es gab doch keinen Mini-T.-Rex

Tyrannosaurus Rex - der berühmteste aller Saurier – konnte bis zu 13 Meter lang werden. 30 Jahre lang war umstritten, ob es auch eine deutlich kleinere T.Rex-Art gab. US-Forscher und -Forscherinnen haben nun Beweise gesammelt, die dagegen sprechen.

Gefundene Knochenreste stammen ihnen zufolge von zwei relativ kleinen Raubsauriern mit T.-Rex-Eigenschaften und nicht von einer eigenen Art, wie sie in der Fachzeitschrift „Science Advances“ berichten. Für ihre Untersuchung hat das Forscherteam um Holly Woodward von der Oklahoma State University eine moderne Technik angewendet, bei der extrem dünne Knochenstücke von sehr leistungsstarken Mikroskopen durchleuchtet werden.

Dabei stellten die Forscher und Forscherinnen fest, dass die Eigenschaften der Blutgefäße noch der Wachstumsphase entsprachen. Bei ausgewachsenen Tieren wären nach ihren Angaben die Spuren des Prozesses zur Neubildung von Blutgefäßen weniger ausgeprägt gewesen.

Die Untersuchung eines Knochenstücks aus dem Scheinbein des Exemplars "Jane" aus dem Burpee Museum für Naturgeschichte in Illinois

Scott A. Williams and Holly Woodward

Der Knochen stammt vom Scheinbein des Exemplars „Jane“ aus dem Burpee Museum für Naturgeschichte in Illinois

Wachstumsringe in den Knochen

Aus der neuartigen Labormethode ließen sich Rückschlüsse auf das Alter und den „Wachstumsgrad“ der Saurier ziehen, sagte Woodward. Das Forscherteam konnte auch Wachstumsringe in den Knochen zählen, die dort ähnlich wie an Baumstämmen zu sehen waren. Demnach war das Exemplar namens „Jane“ 13 Jahre alt, das andere Exemplar namens „Petey“ 15.

Die Forscher und Forscherinnen sehen durch ihre Ergebnisse die drei Jahrzehnte alte Theorie des US-Paläontologen Robert Bakker widerlegt. Er hatte 1988 die Knochenreste eines relativ kleinen Raubsauriers von geschätzten 5,20 Meter Länge als Miniaturart des Tyrannosaurus eingestuft. Das Bakker-Team taufte die angeblich neu entdeckte Art auf den Namen „Nanotyrannus“ - auch die nun untersuchten beiden Exemplare galten für manche Forscher und Forscherinnen als Vertreter dieser Art.

Die Mehrheit von ihnen ging dennoch in den vergangenen drei Jahrzehnten weiterhin davon aus, dass der „kleine“ T. Rex keine eigene Art war, sondern die Knochenreste lediglich von nicht ausgewachsenen Tieren stammen - eine Theorie, die das Woodward-Team nun mit ihren hochmodernen Forschungsmethoden bestätigte.

science.ORF.at/APA/AFP

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