Forscher entwickeln Super-Akku

Australische Wissenschaftler haben nach eigenen Angaben den bisher leistungsfähigsten Lithium-Schwefel-Akku entwickelt: Die aufladbare Batterie könnte ein Handy fünf Tage mit Strom versorgen - marktreif ist sie allerdings noch nicht.

Lithium-Schwefel-Akkus sind leichter und billiger als die weit verbreiteten Lithium-Ionen-Akkus und lassen sich kostengünstig und umweltfreundlich herstellen, wie das an der Studie beteiligte Fraunhofer-Institut für Werkstoff- und Strahltechnik IWS in Dresden erläutert. Die Technik sei sehr vielversprechend, befinde sich gleichwohl noch in der Entwicklung.

„Erste Anwendungen werden dort gesehen, wo es um geringes Gewicht geht, beispielsweise in der Luftfahrt“, sagte der Leiter der Abteilung chemische Oberflächen-und Batterietechnik am IWS, Holger Althues. Lithium-Schwefel-Zellen können bei gleichem Gewicht mehr Energie speichern als Lithium-Ionen-Akkus, sind dabei allerdings größer.

Verschleißproblem gelöst

Ein Problem der Lithium-Schwefel-Batterie ist bislang jedoch die mechanische Stabilität der Kathode, die sich bei der betriebsbedingten Aufnahme und Abgabe von Lithium merklich ausdehnt und wieder zusammenzieht. Dadurch entstehen häufig Mikrorisse und -brüche in dem Material, so dass die Zelle schnell verschleißt. Für dieses Problem hat das australische Forscherteam nun einen vielversprechenden Lösungsansatz entwickelt und patentiert.

„Dieser Ansatz begünstigt nicht nur hohe Leistungsdaten und eine lange Lebensdauer, sondern auch eine einfache und extrem kostengünstige Herstellung mit wasserbasierten Verfahren“, betonte Matthew Hill, einer der Studienautoren. „Und er kann zu einer erheblichen Reduzierung von umweltgefährdenden Abfällen führen.“

science.ORF.at/dpa

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