20 Jahre Europäischer Forschungsraum

Vor 20 Jahren wurde auf Initiative des EU-Forschungskommissars Philippe Busquin ein gemeinsamer Europäischer Forschungsraum ins Leben gerufen. Bei einem informellen Forschungsministerrat in Brüssel werden Erfolge und Herausforderungen thematisiert.

Der Europäische Forschungsraum (European Research Area, ERA) war zur Jahrtausendwende die „logische Weiterentwicklung des Binnenmarktkonzepts in die Bereiche Forschung und technologische Entwicklung“. Damit sollte die Konkurrenzfähigkeit der EU in diesem Bereich gesteigert werden.

Wesentliche Zielsetzungen waren zunächst die Stärkung der nationalen Forschungssysteme, eine verstärkte Zusammenarbeit bei der Forschungsförderung, die Steigerung der Mobilität von Forschern und gemeinsame Investitionen in europäische Forschungsinfrastrukturen. Im Laufe der Jahre gewann die Innovationspolitik zunehmend an Bedeutung. Zentrales Element zur Umsetzung des ERA, der mit dem Lissabon-Vertrag im EU-Recht festgeschrieben wurde, sind die Forschungsrahmenprogramme.

Mehr Sichtbarkeit

Seitens des österreichischen Bildungsministeriums wird auf die „ansehnlichen Erfolge“ des ERA hingewiesen, etwa bei den Forschungsinfrastrukturen, der transnationalen Zusammenarbeit bei der Forschungsförderung, der Verbesserung von Forscherkarrieren und Mobilität.

Dennoch sei man in einigen Bereichen auch hinter den Erwartungen geblieben, etwa der Sichtbarkeit nach außen und dem Bekenntnis zum Forschungsraum auf politischer Ebene. Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) nannte vor seinen Kollegen etwa die nach wie vor existierende „Zersplitterung der exzellenten Forschung und Hindernisse für die Zusammenarbeit und Mobilität von Forschern in Europa“ als Beispiel für die „vielen Probleme und Herausforderungen“.

Faßmann sprach sich dafür aus, den ERA sowohl für die Gesellschaft als auch für die Forschergemeinschaft „relevanter und sichtbarer zu machen“. Der Forschungsraum sei eine „wunderbare Vision für Europa“ und müsse populärer gemacht werden.

science.ORF.at/APA

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