Erderwärmung gefährdet Hummeln

Die Erderwärmung ist eine enorme Gefahr für die Hummeln in Europa und Nordamerika. Forscher befürchten, dass zahlreiche Arten innerhalb weniger Jahrzehnte für immer verschwinden könnten.

„Die Populationen verschwinden an Orten, wo die Temperaturen steigen“, erklärt Peter Soroye von der Universität von Ottawa, einer der Hauptautoren der im Fachblatt „Science“ veröffentlichten Untersuchung.

Hummel //Bombus terrestris// auf Blume

Jeremy Kerr

Hummel Bombus terrestris auf Blume

Die Befunde sind umso beunruhigender, da Hummeln als Bestäuber von Pflanzen ein wichtiger Faktor für Artenvielfalt sind. Für die Studie hatten die Forscher um Soroye mehr als 500.000 Daten von über 66 Hummel-Arten in Europa und Nordamerika aus den Zeiträumen 1901 bis 1974 und 2000 bis 2014 ausgewertet. Sie setzten dabei sowohl die geografische Verteilung der Insekten als auch ihre Artenvielfalt mit Wetterdaten in Beziehung.

Im Zeitraum von 2000 bis 2014 ist es deutlich unwahrscheinlicher geworden, an einem Ort Hummeln vorzufinden, als 1901 bis 1974. In Europa sank die Wahrscheinlichkeit den Forschern zufolge um 17 Prozent, in Nordamerika sogar um 46 Prozent.

In den vergangenen Jahren wurden wiederholt Studien zum Artensterben veröffentlicht. Dabei ist es allerdings oft schwierig zu beziffern, wie stark die Erderwärmung dazu beiträgt und wie sehr andere Umweltprobleme wie die Pestizidbelastung dafür verantwortlich sind.

science.ORF.at/APA/AFP

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