Laufen macht auch geistig fit

Um sich optimal auf eine Prüfung vorzubereiten, sollte man besser laufen als entspannen. Experimente zeigen: Nach nur 15 Minuten Laufen steigt die geistige Leistungsfähigkeit. Entspannungsübungen machen hingegen nur müde.

Man muss sich nicht stundenlang beim Sport verausgaben. Auch kleinere Einheiten nutzen der Gesundheit. Und damit die Laune steigt, reichen mitunter wenige Schritte. Bewegung hält sogar geistig fit und schützt womöglich vor Demenz. Wie unmittelbar sich körperliche Aktivität auf den Geist auswirkt, zeigt die aktuelle Studie der Forscher um Fabian Legrand von der Universität Reims.

Zu Beginn sollten die etwa 100 Studierenden einschätzen, wie energiegeladen und kräftig sie sich fühlen. Außerdem mussten sie zwei Tests absolvieren, sogenannte Trail Making Tests. Dabei muss man möglichst schnell möglichst viele Zahlen oder Buchstaben verbinden.

Emotionaler Effekt

Danach wurde die Gruppe geteilt. Eine Hälfte lief 15 Minuten um den Campus, die andere machte unter Anleitung Entspannungsübungen. Danach wurde alle erneut zu ihrem Befinden befragt. Auch die Tests wurden wiederholt. Aber nur die Läuferinnen und Läufer hatten sich dabei deutlich verbessert, vor allem beim Tempo und bei der Aufmerksamkeit.

Die Leistungssteigerung war jedoch keine direkte Folge der Bewegung, wie die Forscher vermuten. Die Antworten der Probanden legen vielmehr nahe, dass es sich um einen indirekten - nämlich emotionalen - Effekt handelt. Nach dem Lauftraining fühlten sich die meisten stark, leistungsbereit und voller Energie. Und mit diesem Gefühl sind sie wohl in die Tests gegangen, während die andere Gruppe wahrscheinlich zwar entspannt, aber eben auch zu müde für Höchstleistungen war.

Eva Obermüller, science.ORF.at

Mehr zum Thema