Forschungsprämie: 90 Prozent gehen an Großbetriebe

Die Forschungsprämie ist in Österreich das einzige steuerliche Instrument zur Förderung von Forschung und Entwicklung (F&E). Von ihr profitieren allerdings fast nur Großbetriebe.

Wie aus einer Anfragebeantwortung von Finanzminister Hartwig Löger (ÖVP) an die NEOS-Abgeordnete Claudia Gamon hervorgeht, flossen 2015 89 Prozent der Steuerprämie an Großunternehmen, neun Prozent an mittlere und zwei Prozent an kleine Firmen (jeweils gemessen am Umsatz). 2016 und 2017 war der Anteil der Großen etwas geringer.

Die Forschungsprämie wurde im Jahr 2002 eingeführt und ist allen Unternehmen gleichermaßen zugänglich. Sie betrug ursprünglich zehn Prozent, wurde dann auf zwölf und Anfang 2018 auf 14 Prozent der prämienbegünstigten Forschungsaufwendungen erhöht.

Nur zwei Prozent an kleine Betriebe

Den Zahlen des Finanzministeriums zufolge flossen für das Jahr 2015 565,7 Mio. Euro an insgesamt 2.934 Unternehmen und für 2016 bisher 561,7 Mio. Euro. Für 2017 weist die Anfragebeantwortung 268,1 Mio. Euro an 1.062 Unternehmen aus - allerdings betont das Finanzministerium, dass es sich bei den Zahlen lediglich um die bis 7. Dezember 2018 gutgeschriebenen Beträge handle.

Der Großteil der Fördersummen floss der Anfragebeantwortung zufolge an Unternehmen, die - gemessen nach Umsatz oder Gewinn - als Großbetriebe gelten: 2015 kassierten sie 502,2 Mio. Euro (89 Prozent der gesamten Prämie), 2016 waren es 86 Prozent und 2017 83 Prozent. Umgekehrt flossen an mittlere Unternehmen nur zwischen neun und 14 Prozent der Gesamtsumme, an kleine Betriebe nur zwei bis drei Prozent.

science.ORF.at/APA

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