Wissenschafts-Demos in 500 Städten
In den USA haben die zunehmend offensiv agierenden Klimawandel-Skeptiker und der Hang der Regierung zu „alternativen Fakten“ die Forscher mobilisiert. „Verfälschung und Verleumdung von Tatsachen zu ideologischen Zwecken bedrohen nicht nur die Wissenschaft, sondern auch die Grundlagen der Demokratie“, heißt es im Aufruf zum „Marsch für die Wissenschaft“.
Aber nicht nur in den USA werden wissenschaftliche Erkenntnisse und Belege „ignoriert oder kleingeredet“, wie der Chefredakteur des renommierten Fachjournals „Science“, Jeremy Berg, kürzlich kritisiert. Auch in der Türkei oder Ungarn sehen sich Universitäten und ihre Angehörigen Restriktionen ausgesetzt.
Wien: Picknick, Marsch und Fest
In Wien will man deshalb ein Zeichen setzen, um „das Fundament der Wissenschaft zu schützen, zu stärken und zu feiern“. Zum Auftakt gibt es ab 13.00 Uhr ein „Science Picnic“ im Sigmund-Freud-Park vor der Votivkirche. Die Organisatoren, der Verein „Wien Wissen“, rufen dazu auf, dabei mit Präsentationen oder Experimenten den Besuchern ihre Forschung vorzustellen.
Ab 14.00 Uhr ziehen die Wissenschaftler über Freyung, Stephansplatz, Wollzeile, Albertina und den Heldenplatz zum Maria-Theresien-Platz, wo ab 16.00 Uhr das Abschlussfest stattfinden wird. Ig-Nobelpreis-Gewinnerin Elisabeth Oberzaucher und „Science Buster“ Martin Puntigam führen dabei durch das Programm.
Prominenz marschiert mit
In Österreich unterstützen zahlreiche Wissenschafter die Initiative. Dazu zählen bekannte Repräsentantinnen wie Helga Nowotny, Ex-Präsidentin des Europäischen Forschungsrats (ERC), die Chefs von Wifo und IHS Christoph Badelt und Martin Kocher, zahlreiche Rektoren der heimischen Universitäten, der Chef des Wissenschaftsfonds FWF, Klement Tockner, der Direktor des Naturhistorischen Museums Christian Köberl, das Präsidium der Akademie der Wissenschaften mit Anton Zeilinger an der Spitze sowie viele andere.
Auch die Steirische Hochschulkonferenz mit ihren neun Hochschulen unterstützt den Wiener „March for Science“, eine Delegation wird mit Bussen zu der Veranstaltung anreisen. Unterstützung kommt auch von der European Geoscience Union, deren Jahreskongress mit mehr als 12.000 Teilnehmern am Tag nach der Demonstration in Wien beginnt.
science.ORF.at/APA