Wie der Giftpilz im Dunkeln leuchtet

Ein brauner Giftpilz im brasilianischen Regenwald leuchtet in der Nacht geisterhaft grün. Forscher haben nun sein Leuchtmittel identifiziert und damit auch andere Lebewesen zum Leuchten gebracht.

Der Stoff, der den südamerikanischen Schwammerln Neonothopanus nambi ihre „Bioleuchtkraft“ (Biolumineszenz) bringt, ist der gleiche, mit dem hiesige Glühwürmchen auf Partnersuche gehen, berichten die Forscher im Fachjournal „PNAS“. Sie entdeckten, dass Luciferin bei den brasilianischen Pilzen in zwei Schritten aus Kaffeesäure gebildet wird. Als Werkzeuge fungieren dazu drei Enzyme.

Neonothopanus nambi wächst am Fuß einer Palme

Hans E. Waldenmaier und Cassius V. Stevani.

„Bisher verstand man den Prozess, durch den Luciferin erzeugt wird, nur in Bakterien“, sagte Fyodor Kondrashov vom Institute of Science and Technology (IST) Austria in Klosterneuburg. Durch diese Wissenslücke konnte bisher niemand höhere Organismen wie Pflanzen und Tiere biotechnologisch zum Leuchten bringen, erklärte er in einer Aussendung.

Die Forscher brachten nun aber die Pilzgene für diese drei Enzyme in Hefezellen und bescherten jenen damit die Fähigkeit, grün zu glimmen. Auf diese Art könnte man in Zukunft in der Medizin auch Gewebe dazu bringen, Veränderungen durch ein Strahlen anzuzeigen, oder Straßen mit Alleen von leuchtenden Bäumen säumen, meinte Kondrashov.

science.ORF.at/APA

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