So sind Teams konstruktiv
Ein Team um Bernardo Monechi vom Sony Computer Science Lab in Paris ließ im Rahmen einer interaktiven Ausstellung mehr als 600 Leute an drei Lego-Bauwerken mitbasteln. Die Teilnehmer bekamen RFID-Chips (zum berührungslosen Identifizieren und Lokalisieren von Leuten und Objekten). Dadurch konnten sie Interaktionen der Versuchspersonen nachverfolgen und messen, wie lange und intensiv sich diese mit den einzelnen Konstrukten beschäftigten. Außerdem zeichneten sie den Baufortschritt auf.

Sony CSL Paris
Der war umso größer, je mehr Leute sich gerade mit dem jeweiligen Lego-Objekt beschäftigten, berichten die Forscher, zu denen auch Vittorio Loreto vom Complexity Science Hub (CSH) in Wien gehört. Wenn sich die einzelnen Personen nur bei einem Bauwerk engagierten, ging mehr weiter, als wenn sie ihre Arbeitskraft und Kreativität auf mehrere verteilten. Die Teams profitierten auch von sozial einflussreichen Personen, also „Influencern“, die ihre Ideen und Informationen im Team effektiv verbreiteten, erklären sie.
Die Studie
“Efficient team structures in an open-endedcooperative creativity experiment“, PNAS, 14.10.2019
Außerdem stellten sie fest, dass ein ausgewogenes Verhältnis von gut eingespielten Mitarbeitern und Neulingen optimal für kreative Produktivität ist: Letztere bringen frische Ideen in das soziale Netzwerk ein, dafür ist die Kommunikation aufwendiger und der Informationsfluss funktioniert nicht so gut, wie bei miteinander vertrauten Kollegen. Die Wissenschaftler betonen, dass die Ergebnisse durch den generellen Ansatz der Studie in sehr unterschiedlichen Umgebungen gelten, nicht nur bei physisch anwesenden Teams, sondern auch bei Online-Kooperation, wann immer kreatives kollektives Verhalten erforderlich ist.
science.ORF.at/APA