Münzwurf hilft bei Entscheidungen

Wenn wichtige Entscheidungen anstehen, ist das Bedürfnis nach möglichst vielen Informationen groß. Wie eine Studie zeigt, hilft ein Münzwurf, dieses zu mindern. Selbst wenn man sich nicht an das Ergebnis der Münze hält.

Schwierige Entscheidungen können lähmen. Wer in einer solchen Situation steckt, sucht nach immer mehr Informationen und schiebt die Entscheidung mitunter vor sich her. Manche Menschen werfen sogar eine Münze, um die Blockade zu durchbrechen. Obwohl sich die meisten von der Münze nicht beeinflussen lassen, kann das helfen, berichten Forscherinnen der Universität Basel im Journal of Experimental Social Psychology. Die Testpersonen hatten dann ein geringeres Bedürfnis nach noch mehr Informationen.

Maria Douneva ließ in fünf Online-Experimenten knapp 1.000 Probanden zwischen zwei Optionen entscheiden. Bei den Entscheidungen ging es beispielsweise darum, den Vertrag eines Mitarbeiter zu verlängern oder nicht, oder welcher wohltätigen Organisation die Teilnehmerinnen und Teilnehmer einen Geldbetrag spenden möchten.

Weniger Bedürfnis nach Infos

Ein Teil der Probanden bekam nach einer vorläufigen Entscheidung das Ergebnis eines Münzwurfs zu sehen, das eine der beiden Optionen anzeigte. Anschließend hatten sie noch einmal Zeit, weitere Informationen zu recherchieren, bevor sie ihre endgültige Entscheidung abgeben mussten.

Nur wenige Probanden ließen sich vom Münzwurf beeinflussen. Allerdings hatten diejenigen, die den Münzwurf sahen, offenbar weniger Bedürfnis nach weiteren Informationen: Sie benötigten seltener weitere Angaben zum Mitarbeiter und verbrachten weniger Zeit auf den Websites der wohltätigen Organisationen als die Gruppe ohne Münzwurf. Die Ergebnisse zeigen somit, dass ein Münzwurf helfen kann, dem Aufschieben von Entscheidungen entgegen zu wirken.

science.ORF.at/APA/sda

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