Eiszapfen tauen
APA/dpa/Karl-Josef Hildenbrand
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Vesorgung

Abhängigkeit von Gebirgswasser steigt

Um die 1,5 Milliarden Menschen werden laut einer Studie Mitte dieses Jahrhunderts in Tieflandgebieten leben, deren Wasserversorgung von Gebirgs- oder hügeligen Regionen abhängig ist.

Damit würde sich die Anzahl der Menschen, die viel Frischwasser aus den Bergen benötigen, gegenüber den 1960er Jahren dramatisch erhöhen. Insgesamt errechnete das Team, dem auch Yoshihide Wada vom Internationalen Institut für angewandte Systemanalyse (IIASA) angehörte, dass um das Jahr 2050 voraussichtlich rund ein Viertel der gesamten Weltbevölkerung in Tiefebenen stark vom Wasserzustrom aus höher gelegenen Gebieten abhängig sein werden. In den 1960er Jahren traf dies nur auf rund sieben Prozent aller Tieflandbewohner zu, schreiben die Wissenschaftler im Fachblatt „Nature Sustainability“. Das liege vor allem daran, dass in diesen Regionen der Wasserverbrauch beispielsweise in der Landwirtschaft massiv steigt und die Bevölkerung stark wächst.

So lebten etwa in den Niederungen des Indus-Delta in den 1960er Jahren noch rund 44 Millionen Menschen. Für die 2040er Jahre sei in einem Szenario mit moderat ansteigender Bevölkerungsentwicklung dort mit ungefähr 210 Mio. Bewohnern zu rechnen. Ähnliche Steigerungen werden für derartige Gebiete in China oder im Einzugsgebiet des Niger in Afrika erwartet. Das zeige, dass auf Bergregionen beim Wassermanagement zukünftig mehr Rücksicht genommen werden muss und diese Gebiete geschützt werden müssten.