Nachthimmel mit Sternen über Albanien
AFP/GENT SHKULLAKU
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Antarktis

Wo man die Sterne am besten sieht

Der höchste Punkt des antarktischen Eisschilds wäre laut einer neuen Studie der ideale Platz für ein Teleskop. Von keinem anderen Ort auf der Erde könne man die Sterne klarer sehen als von dort.

Der höchste Punkt des antarktischen Eisdoms Dome A befindet sich auf einer Seehöhe von mehr als 4.000 Metern und liegt im australischen Antarktis-Territorium. Mit weniger als minus 90 Grad Celsius zählt er zu den kältesten Orten der Erde. Das sind nur zwei der Gründe, warum er für die Himmelsbeobachtung ideal wäre. „Die Kombination aus Höhe, extremer Kälte, langer Dunkelheit und einer besonders stabilen Atmosphäre macht Dome A zu einen besonders attraktiven Platz für Astronomen“, erklärt Paul Hickson von der University of British Columbia in einer Aussendung zu der soeben in „Nature“ erschienenen Studie. Ein Teleskop könnte dort schärfere Bilder machen und auch nur schwach sichtbare Objekte entdecken.

Messstation in der Antarktis
Zhaohui Shang
Die Messstation auf Dome A

Die besten Teleskope der Welt befinden sich bereits jetzt in großen Höhen: an abgeschiedenen Orten, wo es wenige atmosphärische Turbulenzen gibt und die Verzerrung bei der Sternenbeobachtung relativ gering ist, etwa auf dem Mauna Kea in Hawaii oder in der chilenischen Atacama-Wüste.

Dass die Sicht aufgrund der Bedingungen in der Antarktis noch besser wäre, war Astronomen und Astronominnen schon bisher klar. Favorisiert wurde allerdings bis jetzt der nicht ganz so hohe Dome C. Laut Hickson und Co ist die atmosphärische Grenzschicht über Dome A aber noch dünner. Deswegen wäre der Platz zur Himmelsbeobachtung dort noch geeigneter. Die siebenmonatigen Testmessungen zeigten außerdem, dass Teleskope auf Dome A schon in acht Meter Höhe genauso gute Ergebnisse liefern wie in 20 Meter Höhe auf Dome C. Das könnte den Bau einer Anlage in der unwirtlichen Gegend erleichtern.