Porträtfoto von Klement Tockner
APA/HELMUT FOHRINGER
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Personalia

Präsident Tockner verlässt FWF mit Jahresende

Der Präsident des Wissenschaftsfonds FWF, Klement Tockner, verlässt mit Jahresende die Förderagentur und wird Generaldirektor der deutschen Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung.

Das gab der FWF am Montag bekannt. Der 57-jährige Biologe stand seit 2016 an der Spitze der zentralen Förderstelle für Grundlagenforschung in Österreich. FWF-Vizepräsident Gregor Weihs wird interimistisch den FWF führen.

Amtszeit vor zwei Jahren verlängert

Tockner wurde im Mai 2016 als Nachfolger von Pascale Ehrenfreund an die Spitzen des FWF bestellt, die 2015 Vorstandsvorsitzende des Deutschen Zentrums für Luft-und Raumfahrt (DLR) wurde. Er war damals Direktor des Leibniz-Instituts für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) sowie Professor für Aquatische Ökologie an der Freien Universität Berlin. 2018 wurde seine vierjährige Amtszeit bis 2024 verlängert.

In seiner Amtszeit konnte Tockner das FWF-Bewilligungsbudget nach Jahren des Stillstands auf ein jährliches Volumen von 270 Mio. Euro bis 2021 anheben. Er zeichnete auch für neue Förderschienen wie das „1.000-Ideen-Programm“ verantwortlich. „Für Österreich ist es zentral, den Wachstumsweg in der kompetitiven Förderung der Grundlagenforschung auch in Zukunft weiter auszubauen, um dem exzellenten Potenzial der in Österreich tätigen Forschenden gerecht zu werden. Dafür setze ich mich auch weiterhin mit voller Kraft ein“, erklärte er in einer Aussendung.

Darin bedankte sich Wissenschaftsminister Heinz Faßmann (ÖVP) bei Tockner, dessen Wechsel er „bedauere“. Er sei „immer ein Mitstreiter gewesen, wenn es um die Stärkung der Grundlagenforschung ging“.

Ausschreibung folgt

In seiner neuen Position folgt Tockner auf Volker Mosbrugger, der nach 15 Jahren an der Spitze der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung in den Ruhestand tritt. Die Gesellschaft ist mit mehr als 850 Forschern und Mitarbeitern eine international bedeutende Forschungseinrichtungen zum Themenbereich biologische Vielfalt und zugleich das größte Institut der Leibniz-Gemeinschaft. Sie betreibt mit dem Senckenberg Museum in Frankfurt auch eines der größten und bedeutendsten Naturkundemuseen Europas.

Die Entscheidung Tockners wurde in der heutigen Aufsichtsratssitzung des FWF bekannt gegeben. Die aus Vertretern der österreichischen Forschungsstätten zusammengesetzte FWF-Delegiertenversammlung wird demnächst die Nachfolge Tockners ausschreiben. Das Gremium erstellt nach einem Hearing einen Dreiervorschlag, aus dem der Aufsichtsrat den Präsidenten wählt. Bis es soweit ist, wird ab Jänner 2021 FWF-Vizepräsident Gregor Weihs interimistisch die Leitung des Fonds übernehmen.