Wissenschaft

Hohes Vertrauen in die Wissenschaft

Das Vertrauen in Wissenschaft ist relativ groß, ebenso die Bereitschaft, sie zu fördern: Das ist das Ergebnis einer weltweiten Studie, die noch vor der Coronavirus-Pandemie gemacht wurde. Wie sehr die Befragten der Wissenschaft vertrauen, hänge auch von ihren politischen Überzeugungen ab.

Personen, die sich links der politischen Mitte einordnen, vertrauen der Wissenschaft eher als Personen, deren politischen Überzeugungen rechts der Mitte liegen. Besonders gut nachvollziehen lässt sich dieser Effekt laut der Befragung des Meinungsforschungsinstituts Pew Research in den USA: Während 67 Prozent der Demokraten angaben, ein hohes Vertrauen in die Wissenschaft zu haben, waren es nur 17 Prozent der Republikaner.

Investition in Forschung zahlt sich aus

Relativ einig sind sich die Befragten auch, was die öffentliche Förderung von Wissenschaft und Forschung betrifft. Mehr als 80 Prozent schätzen diese als wertvoll ein. Den höchsten Wert weist diesbezüglich Spanien mit 91 Prozent, den niedrigsten Frankreich mit 61 Prozent auf. Darüber hinaus gab rund die Hälfte der Befragten an, dass es für ein Land wichtig sei, bei Wissenschaft und Forschung zu den „global playern“ zu gehören.

Die Studie wurde kürzlich veröffentlich, die ihr zugrunde liegende Umfrage aber im Zeitraum zwischen Oktober 2019 und März 2020 durchgeführt. Die Coronavirus-Krise und der damit einhergehende Fokus auf Wissenschaft und Forschung ist darin noch nicht abgebildet. Zum Zeitpunkt der Befragung waren rund 60 Prozent der Befragten überzeugt, dass die medizinische Versorgung in ihrem Land die höchste wissenschaftliche Errungenschaft und besser als im Durchschnitt sei. Ein Ergebnis, dass nicht sonderlich erstaunt, da es sich beim Großteil der Länder um Industrieländer mit einem hohen Lebensstandard handelt.

Abgefragt wurde auch die Meinung zum Thema Impfen. Hier gaben mehr als 60 Prozent an, dass der Nutzen von Kinderimpfungen, wie etwa Masern, Mumps und Röteln, sehr hoch sei. Österreich gehörte nicht zu den Ländern, in denen die Befragung durchgeführt wurde. Deutschland war aber Teil der Studie. Dort befürworten sogar mehr als 70 Prozent der Befragten Kinderimpfungen und mehr als die Hälfte schätzt das Risiko von Nebenwirkungen als gering ein.

Attraktivität verschiedener Forschungsbereiche

Während staatliche Weltraumforschungsprogramme als gut für die Gesellschaft angesehen werden, gehen die Meinungen, was die Forschung zu Künstlicher Intelligenz und Automatisierung betrifft, auseinander. Nur jeweils rund die Hälfte der Befragten denkt, dass sie positive gesellschaftliche Auswirkungen hätten. Wobei hier regionale Unterschiede feststellbar sind. Zwei Drittel der Befragten aus dem asiatisch-pazifischen Raum begrüßen beispielsweise die Entwicklung künstlicher Intelligenz. In Europa ist nur knapp die Hälfte der Befragten dieser Meinung.

Skeptisch gesehen werden auch Lebensmittel, die technisch hergestellt wurden, ebenso wie mit Pestiziden behandeltes Obst und Gemüse sowie Lebensmittel und Getränke, die künstliche Konservierungsstoffe enthalten. Auch genetisch veränderte Lebensmittel werden Großteils als unsicher klassifiziert.