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Lange Nacht der Forschung
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Lange Nacht der Forschung

Erstmals online – und wirklich lang

Erstmals online und damit vom Sofa aus erlebbar geht am Freitag die „Lange Nacht der Forschung“ (LNF) über die Bühne. Trotz der Coronavirus-bedingten Unwägbarkeiten gibt es eine rege Teilnahme aus der Wissenschaftsszene – die Inhalte bleiben bis Ende des Jahres online abrufbar.

Ab 14.00 Uhr geben Forscherinnen Forscher in vielen Vermittlungsformaten Einblicke in ihre Arbeit. Ein Highlight soll u.a. die virtuelle Führung durch eines der zentralen Experimente an der größten Maschine der Welt – dem Lage Hardron Collider (LHC) bei Genf – werden.

Als Drehscheibe für das umfassende Angebot fungiert die LNF-Website. Hier findet sich die Übersicht über das Programm, das in seinem vollem Umfang bis 30. Dezember verfügbar sein wird.

620 virtuelle Stationen

Um die 150 Ausstellerorganisationen haben rund 620 virtuelle Stationen zur laut den Initiatoren traditionell größten Veranstaltung für Wissenschaftsvermittlung in Österreich eingerichtet. Im Angebot sind eine Vielzahl an Webinaren, Erklärvideos, Kurzinterviews im „Wordrap“-Format mit vor allem Jungforschern und -forscherinnen, Live-Experimente oder etwa auch einige Online-Rätsel oder Spiele. Bis 23.00 Uhr können Interessierte zum Beispiel auf 50 interaktive Live-Streams zugreifen.

So wird man etwa die Möglichkeit haben, tiefe Einblicke in die große Welt der internationalen Wissenschaft zu erhalten, wenn der Online-Rundgang am europäischen Teilchenforschungszentrums CERN ansteht. Gezeigt wird der dortige „Compact Muon Solenoid"(CMS)-Detektor am LHC, ein rund 20 Meter hohes, 14.000 Tonnen schweres Gerät, das kleinste Teilchen im Bruchteil einer Sekunde erfassen kann.

An dem Experiment sind Physiker des Instituts für Hochenergiephysik (HEPHY) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) federführend beteiligt. Um 19.00 Uhr beginnt die nicht alltägliche Führung inklusive Diskussion.

Coronavirus, Roboter und Science Buster

Erstmals dabei ist auch die Central European University (CEU), die vor Kurzem aus Budapest nach Wien übersiedelt ist. Wie Umwelt- und Wirtschaftsfragen mit der Coronavirus-Pandemie zusammenhängen, geht eine CEU-Debatte nach, die ab 18 Uhr live gestreamt wird.

Im Anschluss der Premiere des am Freitag in den heimischen Kinos anlaufenden Dokumentarfilms "Robolove“, in dem sich die Regisseurin Maria Arlamovsky mit humanoiden Robotern auseinandersetzt, wird es im Rahmen der LNF eine Live-Diskussion mit der Filmemacherin und Wissenschaftlern geben.

Auch der „Science Busters“-Mitbegründer und Forschungserklärer, Werner Gruber, wird am Abend unter dem Titel „Wie schafft Wissen Wissenschaft?“ zum Webinar laden, dazu kommen u.a. einige Beiträge unter dem Titel „Jugend Science Flash“, die das wandelbare Berufsbild des Wissenschaftlers für junge Menschen greifbar machen sollen. Viele der Online-Stationen sind speziell auf Kinder bzw. Schüler und Pädagogen abgestimmt.

Beim nächsten Mal wieder analog?

Bei der „Langen Nacht der Forschung“ präsentieren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ihre Leistung bundesweit einer breiten Öffentlichkeit. Finanziert wird die in der Regel alle zwei Jahre stattfindende Veranstaltung vom Wissenschafts-, Wirtschafts- und Umweltministerium. 2018 gaben 6.000 Forscherinnen und Forscher an 2.600 Stationen Einblicke in ihre Arbeit, gezählt wurden knapp 230.000 Besucher. Die nächste „Lange Nacht der Forschung“ ist dann als Präsenzveranstaltung bereits im Frühjahr 2021 geplant.