Vermeidbare Gesundheitsrisiken erhöhen Todesrisiko

Die Coronavirus-Pandemie trifft auf eine Weltbevölkerung, deren Gesundheit ohnehin schon gefährdet ist. Besondere Risikofaktoren laut einer neuen, weltweiten Gesundheitsstudie: Übergewicht, zu hoher Blutzuckerwert, mangelnde Bewegung und Luftverschmutzung durch Feinstaub sowie die damit einhergehenden Krankheiten.

Jene Faktoren bedrohten zudem die gesundheitlichen Fortschritte der vergangenen Jahrzehnte, heißt es in der jüngsten Ausgabe der Studienserie „Global Burden of Disease“, die in der Fachzeitschrift „The Lancet“ veröffentlicht wurde.

“Viele Risikofakten vermeidbar“

Die Autorinnen und Autoren der Studie analysierten 286 Todesursachen, 369 Krankheiten und Verletzungen sowie 87 Risikofaktoren in 204 Ländern und Regionen. Das mehrere Tausend Seiten umfassende Ergebnis zeigt nach ihren Angaben auf welchen grundlegenden Gesundheitszustand die Covid-19-Pandemie global traf.

Das Zusammenspiel von Covid-19 und dem stetigen weltweiten Anstieg von chronischen Erkrankungen und gesundheitlichen Risikofaktoren habe die Zahl der Todesfälle infolge der Pandemie erhöht. Insgesamt mache ihre Untersuchung deutlich, dass rund um den Globus zu wenig getan werde, um gesündere Verhaltensweisen zu fördern.

„Viele dieser Risikofaktoren sind vermeidbar und behandelbar, und ihre Bekämpfung wird enorme soziale und wirtschaftliche Vorteile bringen“, kommentiert Studienleiter Christopher Murray von der University of Washington in Seattle.

Fortschritte und Rückschritte

Regional betrachtet würden gesundheitliche Verbesserungen in Ländern mit hohem Einkommen stagnieren, in manchen wie in den USA sogar zurückgehen. Gleichzeitig hätten Länder mit niedrigem oder mittlerem Einkommen in den vergangenen Jahren zwar beeindruckende Schritte in Richtung einer besseren Gesundheit gemacht, seien jedoch nur schlecht auf die wachsende Belastung durch nichtübertragbare Krankheiten vorbereitet.