Forschungspolitik

IST Austria wird bis – mindestens – 2036 finanziert

Bund und Land Niederösterreich haben die Finanzierung des Institute of Science and Technology (IST) Austria in Klosterneuburg (NÖ) bisher bis ins Jahr 2026 gesichert. Nun wollen sie die Finanzierung für mindestens weitere zehn Jahre verlängern.

Ein entsprechendes „Memorandum of Understanding“ haben Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) und NÖ-Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner am Montag unterzeichnet. Demnach soll heuer eine neue Vereinbarung zwischen Bund und Land bis 2036 abgeschlossen und damit der weitere Ausbau des Instituts langfristig abgesichert werden.

1,4 Mrd. Euro von 2017 bis 2026

Für das 2009 eröffnete Institute of Science and Technology (IST) Austria wurde bereits bei der Gründung 2006 eine langfristige Finanzierung sichergestellt. Für den Zeitraum 2017 bis 2026 gab es eine weitere Finanzierungszusage von Bund und Land NÖ in Höhe von rund 1,4 Mrd. Euro. Davon stellt der Bund in Summe maximal 990 Mio. Euro zur Verfügung, die für den Betrieb bestimmt sind, und das Land 368 Mio. Euro für die Infrastruktur. Ein Teil des Geldes ist an die Einwerbung von Drittmitteln und an die Erfüllung von Qualitätskriterien gebunden.

„Wir bekennen uns zu einer erfolgreichen Weiterentwicklung des Instituts“, betonte Mikl-Leitner, dazu brauche es Verlässlichkeit und Planbarkeit über 2026 hinaus. Sie hofft, dass „wir bis Sommer eine Entscheidung haben“, sagte die Landeshauptfrau zu der geplanten neuen 15a-Vereinbarung. Für Faßmann wird damit „die Erfolgsgeschichte des IST Austria prolongiert“, die neue Vereinbarung werde bis 2036 laufen, „oder auf unbestimmte Zeit, das ist noch Teil des Diskurses“.

Ausbau der Forschungsgruppen

Ziel sei es, die Zahl der Forschungsgruppen des Instituts von derzeit rund 60 bis 2036 auf rund 150 auszubauen, betonte Mikl-Leitner. Damit sollen dann insgesamt rund 2.000 Mitarbeiter am IST beschäftigt sein, derzeit sind es rund 850.

Für IST-Präsident Thomas Henzinger hat das Institut in den vergangenen Jahren gezeigt, „was möglich ist, wenn kompromisslose Entschlossenheit zu Exzellenz und langfristige Planungssicherheit zusammentreffen sowie, dass weitsichtige und mutige Politik zum Erfolg führt“. Jetzt gelte es, den Erfolg nachhaltig zu sichern. Um sich dauerhaft unter den weltbesten Wissenschaftsstandorten zu etablieren, brauche es weiterhin die dazu notwendigen Rahmenbedingungen und das Erreichen einer kritischen Größe.

In der letzten Evaluierung des Instituts wurde dafür ein Ausbau auf 150 Forschungsgruppen empfohlen. Diese Größe werde es „dem IST ermöglichen, sich wie Oxford, Princeton oder Weizmann als eine globale Marke der Wissenschaft dauerhaft zu etablieren, was für die Gewinnung der besten Professoren und Studenten von entscheidender Bedeutung ist“, sagte Henzinger.

34 Prozent mehr Geld für nächste Periode

In der heute unterzeichneten Vereinbarung ist weiters geregelt, dass statt der bisherigen Aufteilung der Finanzierung nach Kostenarten künftig eine prozentuelle Aufteilung zwischen Bund und Land erfolgen soll. Außerdem darf das Land leere Flächen am IST-Gelände ohne Zustimmung des Instituts nicht verbauen, und es verzichtet auch auf einseitige Auflösung bestehender Mietverhältnisse sowie Änderungen der Miethöhe.

Ebenfalls unterzeichnet wurde am Montag die aktuelle Leistungsvereinbarung zwischen dem Bildungsministerium und dem IST Austria für die Jahre 2021 bis 2023. In diesem Zeitraum stehen dem Institut 294,3 Mio. Euro zur Verfügung, das sind laut Faßmann um 34 Prozent mehr als in der vorhergehenden Drei-Jahres-Periode.

Bis 2023 soll die Zahl der Forschungsgruppen von derzeit 59 auf 75 gesteigert, weiters der Frauenanteil und die Innovationsdynamik gehoben werden. Geplant sind zudem der Spatenstich für ein sechstes und Vorarbeiten für ein siebentes Laborgebäude. Auch ein Besucherzentrum soll errichtet werden.