Ausschnitt des Orion-Nebels mit jungen heißen Sternen
NASA, ESA, Massimo Robberto (STScI, ESA), Hubble Space Telescope Orion Treasury Project Team IMAGE PROCESSING: Alyssa Pagan (STScI)
NASA, ESA, Massimo Robberto (STScI, ESA), Hubble Space Telescope Orion Treasury Project Team IMAGE PROCESSING: Alyssa Pagan (STScI)
James-Webb-Teleskop

Blick in die Frühzeit des Universums

Die Weltraumbehörden Europas, der USA und Kanadas wollen mit dem James-Webb-Weltraumteleskop die Frühgeschichte des Universums erkunden: Im Herbst soll die „Zeitmaschine“ abheben – und damit ein neue Ära der Astronomie einläuten.

13,5 Milliarden Jahre wird der Blick in die Vergangenheit nach Angaben von NASA-Wissenschaftsdirektor Thomas Zurbuchen reichen. Weiter, als je ein Teleskop zu blicken vermochte – bis hin zu den ersten Galaxien, die nach dem Urknall entstanden sind.

Der Wissenschaftsdirektor der ESA, Günther Hasinger, bezeichnete das neue Teleskop als eine „wunderbare Zeitmaschine“. Es soll dabei helfen, die Entwicklung von Sternen und Galaxien besser zu verstehen. Und nicht zuletzt könnte es auch zeigen, ob auf Exoplaneten Leben vorhanden ist.

Start im Herbst

Das neue Weltraumobservatorium soll im Herbst vom europäischen Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guayana aus 1,5 Millionen Kilometer weit ins All fliegen. Der Weg bis zum Zielorbit wird etwa vier Wochen dauern. Die Launchperiode gehe von Ende Oktober bis Anfang Dezember, hieß es vom Raketenbetreiber Arianespace. Das genaue Startdatum hänge noch von weiteren Starts ab und werde zu einem späteren Zeitpunkt bekannt gegeben.

Den Angaben zufolge wird das Teleskop aus der internationalen Kooperation das größte und leistungsfähigste Teleskop sein, das bisher ins All gebracht wurde.

High-Tech von Wiener Weltraumfirma

Für das James Webb-Weltraumteleskop lieferte die Wiener Weltraumfirma RUAG Space zwei hochpräzise Mechanismen für das „Superauge“ namens „NIRSpec“, eines der drei Hauptinstrumente des Teleskops, gab das Unternehmen in einer Aussendung bekannt. Das „Superauge“ kann schwächste Infrarotstrahlungen von den entferntesten Galaxien aufspüren. Das Instrument ist rund 200 Kilogramm schwer und wird im Weltraum bei einer Temperatur von minus 238 Grad Celsius arbeiten.

Die Vorrichtung, um den Satelliten in der Endfertigung drehen und kippen zu können, stammt ebenfalls von RUAG Space. „Das größte und leistungsstärkste Weltraumteleskop der Welt nutzt rot-weiß-rote Technologie aus Wien. Als kleines Land zeigen wir, zu welchen Spitzenleistungen unsere heimischen Ingenieure und Ingenieurinnen fähig sind“, sagt RUAG Space-Geschäftsführer Andreas Buhl.