Bells Beach, Australien: Koala sitzt auf einem Ast
Ric Tapia/AP
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Beuteltiere

Gesichtserkennung für Koalas

Artenschutz mit Künstlicher Intelligenz: Forscher der australischen Griffith University wollen mit Hilfe von Gesichtserkennungs-Software herausfinden, welche Koalas die Wildbrücken im Bundesstaat Queensland überqueren.

Über die vergangenen zehn Jahre hinweg hätten sich Technologien der Künstlichen Intelligenz sehr schnell weiterentwickelt, sagte der Leiter der Pilotstudie, Jun Zhou. „Die Technologie ist stark genug, um nicht nur Koalas generell zu erkennen, sondern auch, welcher Koala genau die Wildbrücken nutzt.“

Nach Angaben der Griffith University wollen die Forscher im Rahmen der Studie auch mit Tierschutzorganisationen zusammenarbeiten. Ziel ist es demnach, die künstliche Intelligenz mit Daten zu füttern, die es ihr erlaubt, spezifische Koalas an ihrem Aussehen und ihren Bewegungen zu erkennen.

Gefährdete Tierart

Starten soll das von der Regierung geförderte Projekt im Juli. Genutzt werden sollen dafür insgesamt 20 bestehende Kameraanlagen zur Beobachtung der wildlebenden Tiere in der Nähe von Brisbane.

In Australien gibt es in der Nähe der Verbreitungsgebiete von Koalas sogenannte Wildbrücken und -tunnel, die es den Beuteltieren ermöglichen sollen, vielbefahrene Straßen zu umgehen. Die Forscher der Griffith University erhoffen sich von ihrer Studie mehr Daten zur Nutzung dieser Übergänge. Auch sollen die Studienergebnisse Aufschluss darüber geben, ob die Brücken und Tunnel noch besser gelegen sein könnten, um die Koalas vor Autos zu schützen.

Koalas leben in Gebieten entlang der australischen Ostküste. Sie gelten als gefährdete Tierart, da ihre Verbreitungsgebiete von Abholzung, Bebauung sowie von Buschbränden betroffen sind.