Ein LKW, davor ein Polizist auf einem Motorrad
APA/GERT EGGENBERGER
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Verkehr

Lkw-Fahrverbote können CO2-Ausstoß erhöhen

Lkw-Fahrverbote auf besonders belasteten Straßen sind gut für die Anrainer und Anrainerinnen, aber nicht unbedingt für das Klima. Denn die Umwege können den CO2-Ausstoß erhöhen, wie ein Verkehrsforscher der Technischen Universität (TU) Wien am Montag berichtete.

Fahrverbote für Lastkraftwagen über 7,5 Tonnen verursachen zum Beispiel im Salzkammergut auf der Ennstal Straße (B 320) und der Salzkammergutstraße (B 145) zusätzliche 17,2 Prozent CO2-Ausstoß, berechnete Georg Hauger, der am Department für Raumentwicklung, Infrastruktur- und Umweltplanung der TU Wien arbeitet, mit Kollegen. Die Lkw müssten dadurch Umwege von insgesamt ca. 45.500 Kilometer pro Werktag fahren.

Die Sperre der Loferer Bundesstraße (B 178) für LKW wiederum führe zu einer erhöhten Lkw-Fahrleistung von knapp 40.000 Kilometer täglich. Dadurch stiegen die CO2-Emissionen um 24 Prozent.

“Schwerverkehr löst sich nicht in Luft auf“

„Lkw-Fahrverbote lösen den Schwerverkehr keineswegs in Luft auf, sondern sie führen zu Verlagerungen. Das hat unter Umständen negative Auswirkungen auf den CO2-Ausstoß“, so Günther Reder vom Fachverband Güterbeförderung der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ).

Er plädierte dafür, dass die bestehenden Regelungen bundesweit harmonisiert werden, und es keinen „Wildwuchs an Fahrverboten“ geben dürfe. „Nur wenn Beschränkungen nicht zu massivem Umweg-Verkehr führen, kann unnötiger CO2-Ausstoß vermieden werden“, meinte er.