Je mehr Menschen sich auf Facebook für vegetarische Ernährung interessieren, desto steiler sinkt der Fleischkonsum in diesem Land, sagt Sibel Eker von der Forschungsgruppe Energie, Klima und Umwelt bei IIASA zu der soeben im Fachmagazin „Environmental Research Letters“ veröffentlichten Studie. In den sozialen Netzwerken suchen Menschen vor allem dann nach vegetarischen Restaurants oder Rezepten, wenn sie ihren Lebensstil tatsächlich ändern wollen, so die Forscherin.
Gebildete und Jüngere
In Ländern mit hohem Einkommen essen Menschen zwar mehr Fleisch als in jenen mit niedrigem Einkommen, aber hier ist auch das Interesse an fleischloser Ernährung größer. Frauen und jüngere Menschen interessieren sich stärker für alternative Ernährungsformen als Männer und Ältere. Je gebildeter und wohlhabender die Bevölkerung ist, desto stärker ist der Trend Richtung fleischlose Ernährung.
Skandinavische und europäische Länder seien dafür ein gutes Beispiel, denn hier sinkt der Fleischkonsum seit 2015 und das Interesse für Vegetarismus ist hoch. Auch in Israel oder in Australien interessieren sich viele in Facebook-Postings für pflanzenbasiertes Essen – nämlich bis zu zwanzig Prozent.
Vegetarier werden mehr
In Österreich beschäftigen sich laut der Studie immerhin zwölf Prozent online mit alternativen pflanzenbasierten Ernährungsformen. Das sind zwar weniger als in Skandinavien oder in Israel, aber: Es sind mehr als in Deutschland, wo sich nur acht Prozent für vegetarisches Essen interessieren.
Die Analyse der Online-Postings soll dabei helfen, weltweite Trends beim Lebensmittelkonsum abzuschätzen. Für Österreich erwartet die Forscherin, dass es hierzulande in Zukunft mehr Vegetarier geben wird – und weniger Fleischkonsum.