CoV-Patienten: Fast 40 Prozent verlieren Geschmack

37 Prozent aller Covid-19-Patientinnen und -Patienten leiden unter Geschmacksverlust. Das zeigt die bisher umfangreichste Untersuchung zu dem Thema, Daten von knapp 140.000 Betroffenen flossen darin ein.

33.000 beklagten die eine oder andere Form von wochen- bis monatelangem Geschmacksverlust, wie ein Team um Mackenzie Hannum vom Monell Chemical Senses Center in Philadelphia im US-Bundesstaat Pennsylvania im Fachjournal „Chemical Senses“ schreibt.

Die Forscherinnen trugen Daten von über 240 Studien zusammen, die zwischen Mai 2020 und Juni 2021 zum Thema „Geschmacksverlust bei Covid-19“ erschienen sind. Neben der Prävalenz untersuchten sie auch Faktoren wie Geschlecht und Alter: Das höchste Risiko für Geschmacksverlust haben demnach Personen im Alter zwischen 36 und 50, Frauen sind generell häufiger betroffen als Männer.

Nicht das gleiche wie Geruchsverlust

In der Übersichtsarbeit (hier der Preprint) waren sowohl – per Fragebogen eruierte – Eigenangaben beinhaltet als auch objektive Messungen. Beide ergaben ähnlich hohe Prozentzahlen von Geschmacksverlust. „Das beweist, dass Geschmacksverlust ein echtes, unterscheidbares Covid-19-Symptom ist, das nicht mit Geruchsverlust verwechseln werden sollte“, sagt Artikel-Koautor Vicente Ramirez, ebenfalls Forscher am Monell Center. Ihre Arbeit sei wichtig für weitere Studien und Grundlage für die Entwicklung von Therapien – auch wenn der biologische Mechanismus hinter dem Phänomen bis heute nicht genau geklärt ist.