Auszeichnungen

Höchste Akademie-Preise an Anglistin und Bioinformatiker

Ihre höchsten Preise vergibt die Österreichische Akademie der Wissenschaften (ÖAW) heuer an eine Anglistin und einen Bioinformatiker. Barbara Seidlhofer von der Uni Wien erhält den mit 15.000 Euro dotierten Wilhelm Hartel-Preis, Christoph Bock vom Forschungszentrum für Molekulare Medizin (CeMM) der ÖAW und der Medizinischen Universität Wien bekommt den ebenso hoch dotierten Erwin Schrödinger-Preis.

Barbara Seidlhofer, von 2005 bis 2021 Professorin für englische Sprachwissenschaft am Institut für Anglistik und Amerikanistik der Uni Wien, wird für ihre „grundlegenden Beiträge zur Gründung und Entwicklung des Forschungsbereichs Englisch als Lingua Franca (ELF)“ ausgezeichnet. Gemeinsam mit ihrem Team hat sie die sprachlichen Konsequenzen der globalen Verbreitung der englischen Sprache anhand des von ihr realisierten „Vienna-Oxford International Corpus of English“ (VOICE-Korpus) erforscht. Damit habe sie zu einer grundlegenden und bahnbrechenden Neukonzeptionierung von Englisch als Kommunikationsmittel in einer von Globalisierung, Digitalisierung und Migration geprägten Gegenwart beigetragen, begründet die Akademie die Auszeichnung, die heute Abend in Wien verliehen wird.

Christoph Bock, der seit zehn Jahren am CeMM arbeitet und seit dem Vorjahr Professor an der MedUni Wien ist, erhält den Preis „für seine bahnbrechenden Leistungen auf dem Gebiet des Single Cell Sequencing und der Epigenetik“. Als Experte für komplexe Datenanalysen will er epigenetische und genregulatorische Grundlagen von Krebs verstehen und die Präzisionsmedizin mit Genomiktechnologie fördern. Mit seinem Team hat er dazu am CeMM die ersten Einzelzell-Sequenzierungen in Österreich durchgeführt und eine frühe Methode zur epigenetischen Analyse von Einzelzellen entwickelt.