Salzburg und Oberösterreich sind heuer die Bundesländer mit den meisten FSME-Erkrankungen. Bisher wurden österreichweit bereits 30 Fälle bestätigt, mehr als doppelt so viele wie zum selben Zeitpunkt des Vorjahres. Der jüngste Patient ist fünf Jahre alt, der Älteste über 68 Jahre, sagt Virologin Judith Aberle von der MedUni Wien.
Eine FSME-Erkrankung beginnt mit Fieber, Kopfweh und Gelenkschmerzen. Auch neurologische Symptome können hinzukommen, Lähmungen und Bewusstseinsstörungen etwa, weil die Infektion auch zu Entzündungen des Gehirns und des Rückenmarks führen kann.
Keine antivirale Therapie möglich
Bekämpfen kann man nur die Symptome, eine spezifische antivirale Therapie gibt es nicht. Gegen eine Infektion schützen kann man sich durch eine Impfung. In Österreich liegt die Durchimpfungsrate bei 60 Prozent. Das sei im internationalen Schnitt sehr hoch, so Aberle, über achtzig Prozent seien mindestens ein Mal geimpft, bei den Zehn- bis Dreißigjährigen betrage die Impfrate sogar um die neunzig Prozent.
Aus diesem Grund gibt es in Österreich nun deutlich weniger FSME-Fälle als früher: Vor Beginn der Impfaktionen in Österreich gab es in Österreich laut der Virologin bis zu 700 schwere FSME-Fälle pro Jahr. Damals galt FSME als die häufigste Virusinfektion, die zu einer Enzephalitis geführt hat. Nun gebe es durchschnittlich fünfzig bis zweihundert Fälle pro Jahr.
Für alle, die jünger als sechzig Jahre alt sind, wird die Auffrischungsimpfung alle fünf Jahre empfohlen, ältere Personen sollten den Impfschutz alle drei Jahre auffrischen. Auch eine Titerkontrolle ist möglich – also eine Untersuchung, ob man noch FSME-Antikörper im Blut hat – und ob eine Auffrischungsimpfung tatsächlich schon notwendig ist.