Eine Frau joggt, im Vordergrund gelbe Blumen
AFP – JUSTIN TALLIS
AFP – JUSTIN TALLIS
Bewegung

Auch Wochenendsportler leben länger

Spazieren, Laufen oder Schwimmen: Sport zu betreiben ist gesund. Laut einer neuen Studie spielt es dabei keine Rolle, ob man regelmäßig unter der Woche oder nur am Wochenende trainiert. Die Bewegung erhöht die Lebenserwartung auch von Wochenendsportlern – bei Männern und Frauen gleichermaßen.

Ein Forscherteam rund um Mauricio dos Santos von der Universität in Sao Paolo fand im Zuge der in der Fachzeitschrift „JAMA Internal Medicine“ veröffentlichten Studie heraus, dass bereits zweieinhalb Stunden Bewegung pro Woche die Gesundheit fördern.

Weniger Herz-Kreislauf- und Krebserkrankungen

Die Fachleute untersuchten die Gesundheitsdaten von über 350.000 US-Amerikanerinnen und -Amerikanern im Alter von 18 bis 84 Jahren. Dabei unterschieden sie zwischen jenen, die sich laut eigener Aussage weniger als 150 Minuten pro Woche bewegten, sowie jenen, die regelmäßig unter der Woche oder am Wochenende mehr als 150 Minuten Sport betrieben.

Im Untersuchungszeitraum von zehn Jahren starben knapp acht Prozent der nicht sportlichen Teilnehmerinnen und Teilnehmer, jedoch nur fünf Prozent der Wochenendsportler (engl.: „Weekend Warriors“) und vier Prozent der regelmäßig sportelnden Teilnehmerinnen und Teilnehmer. In beiden Sportgruppen gab es weniger Todesfälle aufgrund von Herz-Keislauf- und Krebserkrankungen als in der Gruppe der Nichtsportler.

Die Daten der Untersuchung wurden im Rahmen des US National Health Survey von 1997 bis 2013 gesammelt und anschließend von dos Santos und seinem Team ausgewertet.

Mindestens 150 Minuten flottes Gehen empfohlen

Für ihre Definition von Sport verwendeten die Fachleute die Empfehlung für körperliche Aktivitäten der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Wer innerhalb einer Woche zumindest zweieinhalb Stunden moderat bis flott spaziert, macht demzufolge ausreichend Bewegung, um Herz-Kreislauf- und Krebserkrankungen vorzubeugen. Bei anstrengenderen Sportarten wie Laufen und Radfahren sind sogar 75 Minuten ausreichend.

Wie die Studie zeigte, muss man dazu auch nicht täglich unterwegs sein, sondern kann wie die „Weekend Warriors“ nur am Wochenende etwas für die Gesundheit tun. Das ist vor allem für all jene von Vorteil, die unter der Woche weniger oder keine Zeit für Sport haben.

Studie bestätigt Forschung aus England und Schottland

Der US-Untersuchung ging eine 2017 veröffentlichte Studie aus England und Schottland mit rund 60.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern voran. Bei körperlich Aktiven waren Todesfälle durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen um 41 Prozent und durch Krebserkrankungen um 13 Prozent seltener als bei Inaktiven.

Bei der aktuell veröffentlichten US-Studie fallen diese Zahlen zwar geringer aus, sind aber dennoch vergleichbar. Das Forscherteam rund um dos Santos erklärt, dass in den jeweiligen Studien die inaktiven Teilnehmerinnen und Teilnehmer anders definiert wurden. Während sie in der britischen Studie gar keinen Sport machten, hielten sich die US-Forscherinnen und Forscher an die WHO-Empfehlung. Inaktiv ist hier Jeder und Jede mit weniger als zweieinhalb Stunden Bewegung pro Woche.