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Vasyl – stock.adobe.com
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Ernährung

Eltern prägen Essverhalten ihrer Kinder

Schokolade als Belohnung, keine Nachspeise als Bestrafung: Nahrung wird von Eltern bisweilen pädagogisch eingesetzt. Diese Mechanismen übernehmen Kinder und Jugendliche oft später in ihrem eigenen Essverhalten – insbesondere für die Art und Weise, wie sie in emotionalen Situationen reagieren.

Chips bei Stress und Schokolade zur Beruhigung: Wie Nahrung zur Bewältigung von Emotionen eingesetzt wird, hat man oft von den Eltern gelernt. Das zeigt eine neue Studie, die soeben im „Journal of Nutrition Education and Behavior“ veröffentlicht wurde (sobald online).

In der Fachsprache nenne man das emotionales Essen, sagt Forscherin Joanna Klosowska von der Universität Gent in Belgien – also Essen als Bewältigungsstrategie für Stress und negative oder – wie manche Studien nahelegen – auch für positive Gefühle.

Süße Belohnung fördert emotionales Essen

Wenn Eltern Nahrung als Belohnung eingesetzt haben, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass Jugendliche später in und nach Stresssituationen zum emotionalen Essen neigen – also etwa Schokokekse zur Entspannung verzehren. Wurden Kinder in die Zubereitung der Mahlzeiten einbezogen, hatte das den gegenteiligen Effekt: Sie tendierten weniger zu emotionalem Essen, und konnten ihre Gefühle auf andere Weise regulieren.

Weitere Einflussfaktoren waren das Essverhalten der Eltern selbst sowie die Fähigkeit der Erwachsenen, eigene Emotionen gut zu bewältigen. Mehr als zweihundert belgische Jugendliche und deren Eltern nahmen an der Studie teil. Die Untersuchung zeige, so Klosowska, dass Erwachsene nicht nur in der Kindheit, sondern auch während der Teenagerzeit das spätere Essverhalten ihrer Kinder beeinflussen können.