Teuerung

Fachhochschulen wollen mehr Förderung

Die Fachhochschulen (FH) wollen aufgrund der Teuerung eine Anhebung der Fördersätze um mindestens 20 Prozent ab spätestens 1. Jänner 2023. Die steigenden Energie-, Personal- und Sachkosten würden den FH schwer zu schaffen machen, so die Fachhochschulkonferenz (FHK).

„Die enge Finanzierung der Studienplätze bietet den Fachhochschulen keinen Spielraum, diese Kostenexplosion und die galoppierende Inflation abzufedern“, heißt es in einer Aussendung.

Fachhochschulen werden anders als die Universitäten vom Bund durch Förderungen pro besetztem Studienplatz finanziert. Dabei steigen die Fördersätze vor allem mit dem Technikanteil des Studiums. Derzeit studieren rund 60.000 Personen an einer FH, davon sind etwa 23.000 Anfängerstudienplätze.

Die Steigerung von 20 Prozent soll neben der aktuellen Teuerung auch teilweise die bisher kumulierten Wertverluste ausgleichen. Zuletzt wurden die Fördersätze 2021 erhöht.

„Sonderfinanzierung für Sonderausgaben“

Außerdem verlangen die Fachhochschulen die Einführung einer Sonderfinanzierung für Sonderaufgaben. Das Bildungsministerium habe den Fachhochschulen in den vergangenen Jahren eine Reihe von Zusatzaufgaben etwa im Bereich Internationalisierung, Digitalisierung und Diversity übertragen, die allerdings nie finanziell abgegolten worden seien.

Derzeit wird gerade der neue Fachhochschul-Entwicklungs- und Finanzierungsplan vorbereitet. Das aktuelle Planungsinstrument läuft mit dem Studienjahr 2022/23 aus.

Unis und Akademie sorgen sich um Forschungsstandort

Angesichts hoher Inflationsraten und kommender Lohnrunden sieht auch Uni-Wien-Rektor Heinz Engl „derzeit eine kritische Situation“. Denn das Uni-Budget ist bis 2024 fixiert. „Wenn jetzt der Weg wieder nach unten geht, ist das internationale Vertrauen in die österreichische Wissenschaft auf Jahre weg.“ Für Forschungseinrichtungen wie die Akademie geht es dagegen um das Budget bis 2026, das derzeit festgelegt wird.

Die Universitäten werden in Form von dreijährigen Leistungsvereinbarungen (LV) mit dem Bund finanziert. Die aktuelle Periode läuft bis Ende 2024, das Budget wurde also noch vor der hohen Inflation fixiert. Auch für die zehn größten Forschungseinrichtungen und -förderer wie die Österreichische Akademie der Wissenschaften (ÖAW) oder den Wissenschaftsfonds (FWF) gibt es dreijährige LV. Das Gesamtbudget dafür wird alle drei Jahre im „Pakt für Forschung, Technologie und Innovation“ (FTI-Pakt) fixiert, in den nächsten Wochen wird im Finanzrahmen das Budget dafür für die Jahre 2024-2026 festgelegt.