Statistik

Bei Datennutzung noch „Luft nach oben“

Bei der Datennutzung zum Wohle der Gesellschaft gebe es Luft nach oben, erklärt Tobias Thomas, Generaldirektor der Statistik Austria und schließt sich damit der Kritik des Rechnungshofes an. Dies zeigte sich in der CoV-Krise: Ministerien und Bundesländer veröffentlichten zu unterschiedlichen Zeitpunkten Daten mit unterschiedlichen Auswertungszeitpunkten, Detailgraden und teils unterschiedlichen Definitionen.

Daher seien die Daten oftmals nicht vergleichbar. Dies zeigte sich etwa bei den CoV-Inzidenzzahlen. Hier gab es gravierende Unterschiede zwischen den Daten der AGES und des Gesundheitsministeriums. Das heuer im Sommer gestartete Austrian Micro Data Center (AMDC) verbessere den Datenschutz-konformen Datenzugang für die Wissenschaft. Sowohl gesellschaftliche als auch ökonomische Entwicklungen könnten so besser erkannt werden.

Eine weitere wesentliche Datengrundlage sieht Thomas im ebenfalls heuer gestarteten „Austrian Socio-Economic Panel“, eines langlaufenden Haushaltspanels, das 5.000 Haushalte umfasst. Diese werden jedes Jahr befragt. Ebenfalls positive Aspekte verspricht man sich von der Kooperation zwischen der Österreichischen Akademie der Wissenschaften und der Statistik Austria.

Strategie umsetzen

Allerdings gehe es jetzt um die Umsetzung der European Data Strategy. Dazu muss der Data Governance Act (DGA), der heuer Ende Juni in Kraft getreten ist, innerhalb von 15 Monaten national umgesetzt werden. Daher muss der DGA spätestens ab dem 24. September 2023 zur Anwendung kommen.

Da die Daten in Österreich auf verschiedene öffentliche Stellen und zum Teil auch föderal verteilt seien, könne Österreich von einer guten Umsetzung der DGA profitieren, ist der Statistikrat von Statistik Austria überzeugt. Wobei eine Zentrale Informationsstelle über die Informationen zu sämtlichen öffentlichen Daten verfügt und ermächtigt ist, etwaige Datenanfragen an die zuständigen Stellen weiterzuleiten. In der Schweiz übernimmt das Bundesamt für Statistik diese Aufgabe.