Hai von unten im Wasser
AFP – MICHELE SPATARI
AFP – MICHELE SPATARI
zoologie

Fachleute zählen weniger Haibisse

Die Zahl der „unprovozierten“ Haiangriffe ist 2022 laut Fachleuten zurückgegangen. Zusammen mit 2020 wurde im Vorjahr die geringste Zahl an Vorfällen in den letzten zehn Jahren gemeldet.

2022 habe es insgesamt 57 solcher registrierten Haiattacken gegeben – seit 2013 liege die Zahl der dokumentierten Angriffe bei durchschnittlich 74, wie die University of Florida in Gainesville am Montag mitteilte. Im vergangenen Jahr starben fünf Menschen durch Haibisse. Im Jahr zuvor waren es noch neun, 2020 sogar zehn.

Haiangriffe
Jane Dominguez/University of Florida

Weniger Haie oder mehr Sicherheit?

Die Forscherinnen und Forscher schlussfolgerten, dass die Zahlen möglicherweise den Rückgang der globalen Haipopulationen reflektierten. Für die deutlich geringeren Todeszahlen hat Gavin Naylor, Direktor des an der Uni angesiedelten Florida Museum of Natural History, eine andere Erklärung: „Es ist wahrscheinlich, dass die Todesfälle zurückgegangen sind, weil einige Gebiete kürzlich strenge Sicherheitsprotokolle an den Stränden eingeführt haben, insbesondere in Australien.“

Das Forschungsteam konzentrierte sich bei seiner Statistik auf Angriffe der Knorpelfische, die offenbar keinen direkten Grund haben. 2022 habe es aber auch 32 weitere „provozierte“ Haibisse gegeben – etwa weil in der Nähe des Vorfalls geangelt wurde oder Köder im Wasser schwammen. Alle Zahlen stammen von der Datensammlung International Shark Attack File, die am Museum geführt wird.

Gemessen an der Angst vor Haiangriffen bei vielen Menschen ist die Zahl ihrer Opfer extrem gering. Im Vergleich: Der US-Gesundheitsbehörde CDC zufolge sterben jedes Jahr schätzungsweise 236.000 Menschen durch Ertrinken.