Paläontologie

Forscher rekonstruieren Urzeit-Wombat

In Australien hat vor rund 25 Millionen Jahren ein stämmiger Vorfahre des Wombats gelebt. Wie aus der Rekonstruktion mehrerer Fossilien durch ein australisches Forschungsteam hervorgeht, hatte der Ahne ein starkes Gebiss, um Nüsse und Früchte im einst üppig bewaldeten Outback des Kontinents zu fressen.

Um eine Vorstellung des vorzeitlichen Beuteltiers zu bekommen, fügten die Forscher und Forscherinnen der australischen Flinders Universität mehrere Fossilien zusammen, die in den vergangenen zehn Jahren in Australiens abgelegenen Northern Territory entdeckt wurden.

Künstelrische Darstellung Urzeit-Wombat
Peter Schouten (Flinders University)
So könnte der Urzeit-Wombat ausgesehen haben

Mutmaßlich wog der Urzeit-Wombat – genannt Mukupirna fortidentata _ bis zu 50 Kilogramm – und war damit eines der größten Beuteltiere seiner Zeit. Der rekonstruierte Wombat aus den Fossilien ist laut der Studie mit dem Mukupirna nambensis verwandt. Diese noch größere Art wurde 2020 entdeckt und würde einen Wombat der Gegenwart wie ein Zwerg erscheinen lassen.

Trockene Urwälder

Der genaue Grund für das Aussterben des Mukupirna fortidentata ist nicht bekannt. Laut Gavin Prideaux, dem Leiter des paläontologischen Labors der Flinders Universität, verschwand er vor 23 bis 25 Millionen Jahren aber zu einer Zeit, in der Urwälder in Mittelaustralien immer mehr austrockneten.

Zusätzlich zu dem vorzeitlichen Wombat konnten die Forscher außerdem eine Beutelratte namens Chunia pledgei identifizieren, die „bizarre Nussknacker-Zähne“ besessen haben soll. Über die Beutelratte ist, außer dass sie dem Gesicht nach einem Lemuren ähnelte, nicht viel bekannt. Das Erforschen dieser Tiere hilft laut Arthur Crichton von der Flinders Universität dabei, „die heutigen Spezies der Wombats und Beutelratten in einem größeren evolutionären Kontext einzuordnen“.