Bambus, Pflanzen, Garten
LianeM – stock.adobe.com
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Neophyten

Schöne Gefahr im eigenen Garten

Sie sind schön, aber sie breiten sich oft unkontrolliert aus: Neophyten, invasive Pflanzen, die kaum noch zu stoppen sind, wenn sie sich einmal an einem Ort festgesetzt haben. Viele Menschen wissen über die invasive Kraft dieser Pflanzen nicht Bescheid – und holen sie sogar selbst in ihren Garten.

Die gewöhnliche Seidenpflanze, der Götterbaum und die gelbe Scheinkalla: Viele dieser Blumen, Stauden und Sträucher kommen als Importware aus anderen Regionen wie Asien und den USA nach Österreich. Im Blumentopf sind diese Pflanzen schön anzusehen, doch im Garten ausgepflanzt, bereiten sie zunehmend Probleme.

Die Wiener Umweltberatung erhält immer wieder Anrufe von besorgten Gartenbesitzerinnen und -besitzern, deren exotische Pflanzen außer Kontrolle geraten sind, berichtet Biologin Manuela Lanzinger. Ein Beispiel dafür ist der Bambus, der relativ viele Ausläufer bildet, und sich im Garten extrem rasch ausbreitet – auch in Nachbargärten.

Unwissen und mangelnde Kontrolle

Invasive Neophyten dürfen laut einer EU-Verordnung eigentlich nicht verkauft werden. Auf der schwarzen Liste befindet sich etwa der Götterbaum, die gewöhnliche Seidenpflanze, das drüsige Springkraut und der Riesen-Bärenklau. Diese Pflanzen dürfen nicht nach Österreich gebracht, gezüchtet, getauscht oder freigesetzt werden. Doch die Realität sieht oft anders aus.

Zudem gibt es zahlreiche invasive Blumen, Bäume und Sträucher, die nicht auf der schwarzen Liste stehen, wie etwa die Robinie, die kanadische Goldrute, der Essigbaum und der Bambus. Diese Pflanzen werden hierzulande nach wie vor verkauft.

Podcast-Hinweis

Invasiven Arten widmet sich auch der Ö1-Podcast „Neophyten – wenn zugewanderte Pflanzenarten wuchern“, abrufbar über ORF Sound.

Erst checken, dann auspflanzen

Biologin Lanzinger rät, vor dem Besuch im Gartencenter oder in der Gärtnerei nachzusehen, woher die gewünschte Pflanze kommt, und lieber zu standorttypischen Gehölzern und Blumen aus der Region zu greifen. Wer bereits einen Bambus im Garten hat, sollte unbedingt eine Wurzelsperre setzen. Als Alternative zu invasiven Pflanzen empfiehlt die Umweltberatung heimische Arten wie die Hainbuche, den roten Holunder, die Kornelkirsche, und an trockenen Standorten die Felsenbirne.