Forschungspolitik

TikTok öffnet sich der europäischen Wissenschaft

Die EU plant, große Internetplattformen stärker zu regulieren. In einer Transparenzoffensive ermöglicht TikTok nun europäischen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern Zugriff auf seine Nutzerdaten.

Obwohl die EU bisher noch keine detaillierten Anforderungen für eine Software-Schnittstelle veröffentlicht habe, könnten Forscher mit ihrer Arbeit beginnen, wie die umstrittene Kurzvideo-Plattform am Donnerstag mitteilte. „Alle müssen ein eigenes TikTok-Konto für Entwickler einrichten sowie in den Vereinigten Staaten oder Europa ansässig sein, um Zugang zu unserer Schnittstelle zu erhalten“, hieß es.

Bußgelder drohen

Der Vorstoß der Tochter des chinesischen Konzerns ByteDance steht im Zusammenhang mit dem europäischen Digital Services Act (DSA), der eine strengere Regulierung von sehr großen Internet-Plattformen („Very Large Online Platforms“, VLOP) vorsieht. Das Gesetz soll diese Firmen dazu zwingen, stärker gegen Hass und Hetze und andere illegale Inhalte im Netz vorzugehen. Außerdem müssen sie Daten zu Online-Werbung offenlegen.

Die von der EU als VLOP eingestuften 19 Internet-Konzerne, zu denen auch TikTok zählt, haben für die Umsetzung der verschärften Regularien bis August Zeit. Bei Verstößen drohen Bußgelder von bis zu sechs Prozent des Jahresumsatzes.