Sonnblick Observatorium der GeoSphere Austria
APA/GEOSPHERE AUSTRIA/WEYSS
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Neuer Wärmerekord auf dem Sonnblick

Auf dem Sonnblick-Observatorium auf 3.109 Meter Seehöhe in den Hohen Tauern ist in diesem Sommer ein neuer Wärmerekord gemessen worden. Am 11. Juli wurden 15,7 Grad verzeichnet.

Den Rekord verursachte extrem warme Luft, die aus Afrika über den Mittelmeer-Raum nach Österreich strömte, wie GeoSphere Austria am Donnerstag informierte.

Zehn Grad mehr als im Schnitt

Die Lufttemperatur von 15,7 Grad war um rund zehn Grad höher als die für diese Jahreszeit typischen Werte. „In einem durchschnittlichen Juli lag die Höchsttemperatur auf dem Sonnblick im Zeitraum 1991 bis 2020 bei 6,0 Grad und im Zeitraum 1961 bis 1990 bei 4,2 Grad“, erklärte Meteorologe Gerhard Hohenwarter.

Seit dem Messbeginn auf dem Sonnblick-Observatorium im Jahr 1886 war das erst das fünfte Mal, dass die 15-Grad-Marke erreicht wurde. „Alle Werte von mindestens 15 Grad gab es auf dem Sonnblick in der jüngeren Vergangenheit, das bestätigt den Trend zu einem immer wärmeren Klima“, erläuterte Hohenwarter.

Schnee schmilzt

Der bisherige Wärmerekord auf dem Sonnblick wurde mit 15,3 Grad am 30. Juni 2012 verzeichnet. Im August 1992 sowie im Juli 1983 ergaben die Messungen 15,0 Grad und im Juni 2023 bereits 15,1 Grad. Der Meteorologe vermutet, dass auf dem Gipfel des Sonnblicks auch heuer wieder sehr früh kein Schnee mehr liegen wird. Im vorigen Jahr war der Gipfel bereits im Juli schneefrei, so früh wie noch nie in der Messgeschichte.

„Bei Hitzewellen schmilzt die Schneehöhe auf dem Sonnblick um ungefähr zehn bis 15 Zentimeter Schnee pro Tag“, weiß der Experte. „Derzeit liegt noch rund ein halber Meter Schnee auf dem Sonnblick und der könnte bis Anfang August verschwunden sein.“ Das frühe Ausapern sei in den letzten Jahren deutlich häufiger geworden. „Früher gab es auf dem Sonnblick höchstens nur für kurze Zeit Ende August oder Anfang September keinen Schnee.“