Epilepsie

Neuer Hirnschrittmacher erstmals in Wien implantiert

Am AKH Wien ist Anfang August erstmals in Österreich ein innovativer Hirnschrittmacher erfolgreich implantiert worden. Er kann Epilepsie-Patientinnen und -Patienten helfen, die trotz optimaler medikamentöser Therapie weiterhin unter Anfällen leiden.

Der erste Patient in Österreich wurde mit dem so genannten EASEE-System behandelt. Dies steht für „Epikraniale Applikation von Stimulations-Elektroden für Epilepsie“ und basiert auf einer neuen Methode der individualisierten Gehirnstimulation, hieß es am Freitag in einer Aussendung der MedUni Wien.

Feine Elektroden unter der Haut

Bei der Implantation werden feine Elektroden präzise über dem epileptischen Ursprung im Gehirn unter der Haut platziert, also ohne dass der Schädelknochen geöffnet werden muss oder das Gehirngewebe berührt wird. Die Stimulationstherapie zielt darauf ab, die überaktive Hirnfunktion bei Epilepsie zu stabilisieren und potenziell auftretende Anfälle zu unterbrechen.

Die dünnen Plättchen-Elektroden sind von außen nicht sichtbar und gewährleisten eine uneingeschränkte Bewegungsfreiheit. Die therapeutischen Impulse sind individuell anpassbar und können über die Dauer der Behandlung hinweg regelmäßig optimiert werden. Die Stimulationen würden von den Patienten und Patientinnen nicht wahrgenommen.